Villanueva
[biʎa'nu̯eβa],
1) Carlos Raúl, venezolanischer Architekt und Stadtplaner, * London 30. 5. 1900, ✝ Caracas 16. 8. 1975; trug entscheidend zur Erneuerung der Architektur in Venezuela bei. Er entwarf den Plan für die Universitätsstadt in Caracas, in deren Architektur zahlreiche Werke moderner Künstler einbezogen wurden. Er errichtete einige dazugehörige Bauten, u. a. das Olympiastadion (1950-52); ferner Wohnsiedlungen.
S. Moholy-Nagy: C. R. V. u. die Architektur Venezuelas (1964).
2) Juan de, spanischer Architekt, * Madrid 15. 9. 1739, ✝ ebenda 22. 8. 1811; studierte 1759-65 in Italien, war ab 1767 mehrere Jahre am Bau des Escorial (u. a. Hauptportal, 1767) tätig; ab 1774 in Madrid, wurde er 1786 Erster Königlicher Architekt, 1792 Direktor der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando. Villanueva ist neben F. Sabatini und V. Rodríguez Tizón Hauptvertreter des spanischen Baustils am Übergang vom Spätbarock zum Klassizismus. Sein Hauptwerk ist der Prado (Pläne ab 1785), daneben schuf er Kirchen und zahlreiche öffentliche Bauten in Madrid (Observatorium, 1807).
Universal-Lexikon. 2012.