Warmfestigkeit,
Werkstofftechnik: Festigkeit besonders von Metallen bei höheren Temperaturen, in jedem Fall über der Rekristallisationstemperatur. Durch den bei höheren Temperaturen stattfindenden Abbau der für die Einschränkung der Versetzungsbewegung verantwortlichen Hindernisse (z. B. Kohlenstoffausscheidungen bei Stahl) sind Festigkeit, Streckgrenze und Elastizitätsmodul gegenüber der Normaltemperatur mehr oder weniger stark vermindert. Die Warmfestigkeit wird meist als Warmzugfestigkeit angegeben und durch einen Warmzugversuch ermittelt, bei dem die in einem erhitzten Salz-, Öl- oder Metallbad befindliche Probe kurzzeitig bis zum Zerreißen oder bis zur Warmstreckgrenze (Streckgrenze bei erhöhter Temperatur) auf Zug beansprucht wird. Bei Stahl lässt sich durch Einstellung stabiler Gefüge mithilfe Karbid bildender Legierungselemente (z. B. Chrom, Vanadin, Molybdän) die Warmfestigkeit erhöhen. Warmfeste Stähle (z. B. austenitischer Stahl) weisen gute Festigkeitseigenschaften bei Temperaturen bis zu 600 ºC auf, hochwarmfeste Stähle und Legierungen bis 800 ºC. (Hochtemperaturwerkstoffe)
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Wạrm|fes|tig|keit, die (Technik): Festigkeit von Werkstoffen bei stark erhöhter Temperatur: eine hohe W.
Universal-Lexikon. 2012.