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Windtürme
Windtürme,
 
Badgịr [persisch »Windfänger«], in den Küstengebieten des Persischen Golfs und den Hochlandbecken Zentralirans verbreitete, meist rechteckige turm- oder kaminförmige Aufbauten auf Gebäuden. Durch die Öffnungen an den Seiten der (in einzelne Schächte unterteilten) Windtürme kann jede Windbrise eingefangen und in die darunter liegenden Räume geleitet werden. Die Raumtemperatur wird dadurch während des heißen Tages erheblich herabgesetzt, in der kühlen Nacht dagegen erhöht. Zum Temperaturausgleich tragen auch die dicken Lehmmauern bei. Auf der Arabischen Halbinsel wurde diese Architektur im 19. Jahrhundert durch Kaufleute aus Iran eingeführt. Windtürme belüften auch Zisternen und werden zur Bewetterung von Bergwerken eingesetzt. In der neuen Architektur (besonders in den Vereinigten Emiraten) spielen Windtürme wieder eine Rolle.

Universal-Lexikon. 2012.