Wissenschaftslehre,
im engeren Sinn von J. G. Fichte gewählte Bezeichnung für seine Philosophie als Metaphysik der Erkenntnis, die Wesen, Einteilung, Verfahren und Ziel der Wissenschaft überhaupt behandelt und die Begründung und Entwicklung des Wissens auf den Tathandlungen des Bewusstseins aufbaut; im weiteren Sinn die philosophische Lehre von den Voraussetzungen und Grundlagen des Wissens und der Wissenschaft; als »Wissenschaft vom Wissen« auch Metawissenschaft genannt; von B. Bolzano als »ontologische Logik« betrieben (Lehre von den in den Urteilen gemeinten Gegenständen). Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sie als Lehre von den Grundlagen der Einzelwissenschaft und Teil der angewandten Logik und Erkenntnistheorie aufgefasst; seit der Wende zum 20. Jahrhundert unter dem Einfluss v. a. des Neopositivismus entwickelte sie sich zur analytischen Wissenschaftstheorie.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Fichte: Die Wissenschaftslehre
Universal-Lexikon. 2012.