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Yangshaokultur
Yangshaokultur
 
[-ʃau̯-], Jang-schau-Kultur, bisher übliche, zusammenfassende Bezeichnung für eine jungsteinzeitliche Kulturgruppe in Nordchina (etwa 5000 v. Chr. bis Anfang des 3. Jahrtausends v. Chr.); benannt nach dem Dorf Yangshao (Provinz Henan), bei dem J. G. Andersson 1921 eine Siedlung entdeckt hatte. — Archäologisch nachgewiesen wurden u. a. große, zum Teil befestigte Siedlungen (z. B. Banpo), Hirseanbau, Haustierhaltung (z. B. Hund, Schaf), Seidenraupenzucht und reich bemalte Feinkeramik sowie Schwarzkeramik mit geometrischem, zoomorphem und anthropomorphem Dekor. Die Vorstellung, dass die Yangshaokultur in einem einzigen Zentrum entstanden ist und sich von dort aus über den ganzen Norden Chinas verbreitete, ist aufgrund neuerer Forschunsergebnisse nicht haltbar. Die Funde der letzten Jahre weisen eine so große Variationsbreite von Kulturelementen an den verschiedenen Flussabschnitten auf, dass man von einem gleichzeitigen Existieren mehrerer Kulturzentren mit vielgestaltigen Interaktionen ausgehen muss. Die Kulturen, die früher unter Yangshaokultur zusammengefasst wurden, sind heute u. a. zu trennen in Banpo-, Miaodigou-, Dawenkou-, Majiayao- und Banshan-Machang-Kultur.

Universal-Lexikon. 2012.