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ana|ly|tisch 〈Adj.〉
1. die Analyse betreffend, mit ihrer Hilfe
2. zergliedernd, in Einzelteile zerlegend
● \analytische Chemie Teil der Chemie, der die Analyse zum Gegenstand hat; \analytische Geometrie rechner. Geometrie, die geometr. Gebilde, wie Kurven u. Flächen, untersucht u. mithilfe von Funktionsgleichungen darstellt; \analytische Sprachen S., in denen die Flexion durch mehrere Wörter ausgedrückt wird, z. B. „ich habe gelesen“ im Unterschied zu lat. „legi“, od. „des Vaters“ im Unterschied zu lat. „patris“; Ggs synthetische Sprachen; \analytisches Urteil Urteil, das durch Zergliederung der in einem Begriff enthaltenen Merkmale gewonnen wird; Ggs synthetisches Urteil
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ana|ly|tisch <Adj.> [lat. analyticus < griech. analytikós] (bildungsspr.):
zergliedernd, zerlegend; auf logischer Zergliederung, auf einem logisch zergliedernden Verfahren beruhend:
eine -e Arbeit, Untersuchung, Methode, Begabung;
-e Geometrie (Geometrie, bei der für geometrische Gebilde Funktionsgleichungen aufgestellt werden);
-e Sprachen (Sprachwiss.; Sprachen, bei denen syntaktische Beziehungen nicht am Wort selbst, sondern durch selbstständige Wörter ausgedrückt werden).
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analytisch,
2) Logik: Bezeichnung für bestimmte methodische Ausdrücke oder Urteilsstrukturen, die allein aufgrund logischer Vereinbarung als wahr gelten; Gegensatz: synthetisch.
Der Gebrauch des Terminus analytisch geht auf I. Kant zurück. In der Einleitung zur »Kritik der reinen Vernunft« beschrieb er das analytische Urteil (z. B. »alle Körper sind ausgedehnt«) als Subjekt-Prädikat-Struktur, worin das Prädikat (»ausgedehnt«) das Subjekt (»Körper«) nicht erweitert, sondern logisch widerspruchsfrei bereits darin (versteckt) enthalten ist. Analytische Sätze oder Urteile sind nach Kant apriorisch (a priori), weil sie ohne Rückgriff auf Erfahrungswissen möglich sind. In der Kantischen Tradition stand G. Frege, der die Unterscheidung analytisch/synthetisch allerdings nicht auf die Struktur der Urteile oder Sätze anwandte, sondern sie auf die Weise der Urteilsfällung beziehen wollte. Nach Frege sind solche Sätze analytisch, wenn der Beweis, der zu ihrer Begründung angeführt wird, auf logische Gesetzen oder Definitionen beruht. P. Lorenzen und W. V. O. Quine haben das Begriffspaar analytisch/synthetisch näher differenziert und in die neuere wissenschaftstheoretische Diskussion eingebracht.
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ana|ly|tisch <Adj.> [lat. analyticus < griech. analytikós] (bildungsspr.): zergliedernd, zerlegend; auf logischer Zergliederung, auf einem logisch zergliedernden Verfahren beruhend: eine -e Arbeit, Untersuchung, Methode, Begabung; Grenouille besaß ... die beste Nase der Welt, sowohl a. als auch visionär (Süskind, Parfum 122); -e Chemie (Gebiet der Chemie, das sich mit der ↑Analyse 2 befasst); -e Geometrie (Geometrie, bei der für geometrische Gebilde Funktionsgleichungen aufgestellt werden); -e Sprachen (Sprachen, bei denen syntaktische Beziehungen nicht am Wort selbst, sondern durch selbstständige Wörter ausgedrückt werden); -es Urteil (Philos.; Urteil, das aus der Zergliederung eines Begriffs gewonnen wird und nur so viel Erkenntnis vermittelt, wie in diesem enthalten ist); a. vorgehen, arbeiten.
Universal-Lexikon. 2012.