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Elch
Alces alces (fachsprachlich)

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Ẹlch 〈m. 1; Zool.〉 plumpes, bis 2 m hohes Hirschtier mit lang überhängender Oberlippe, Kinnbart u. schaufelförmigem Geweih: Alces alces; Sy Elen, Elentier [<ahd. elaho <idg. *elk-; verwandt mit Elen]

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Ẹlch, der; -[e]s, -e [mhd. elch, elhe, ahd. el(a)ho, aus dem Germ.]:
größtes zu den Hirschen gehörendes Tier mit massigem Körper u. schaufelförmigem Geweih; Elen, Elentier:
ein gewaltiger, riesiger E.;
R ich glaub, mich küsst/knutscht/tritt ein E. (ugs. scherzh.; ich halte das nicht für möglich, bin äußerst überrascht).

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Elch,
 
Elen, Ạlces ạlces, größte Art der Hirsche (Körperlänge bis über 3 m; Schulterhöhe bis 2,4 m), lebt in meist sumpfigen Laub- und Mischwäldern, Mooren und Tundren im nördlichen Europa, Asien und Nordamerika. Er hat einen massigen Körper (Gewicht 300-800 kg), kurzen Hals, buckelartig erhöhten Widerrist, ist hochbeinig und hat einen sehr kurzen Schwanz (10 cm). Das Männchen trägt ein meist schaufelförmiges, bis zu 20 kg schweres Geweih, das jährlich gewechselt wird. Der Elch schwimmt sehr gut, er kann bis zu 1 Minute unter Wasser bleiben. Seine spreizbaren Zehen sind geeignet für das Gehen im sumpfigen Gelände. Elche können ein Alter von 20-25 Jahren erreichen. Von den mehreren Unterarten ist die größte rezente der Riesenelch (Alaskaelch, Alces alces gigas) in Alaska und Nordkanada. Sein bis 2 m ausladendes Schaufelgeweih wurde nur noch von dem des heute ausgestorbenen Breitstirnelchs (Steppenelch, Alces latifrons; Geweihspanne 2,5 m) übertroffen, der als Stammform der heute lebenden Elche gilt.
 
Kulturgeschichte:
 
Knochenfunde und altsteinzeitliche Felsbilder beweisen, dass der Elch in der letzten Eiszeit noch über ganz Europa verbreitet war. Ein Wandbild in der südspanischen Höhle La Pileta ist der westlichste Beleg. Mittel- und jungsteinzeitliche Felsbilder im nördlichen Eurasien und Elchkopfskulpturen aus Nordrussland zeugen von der kulturellen Verehrung des Elchs. Ihre Spuren sind noch im Mythos der finnougrischen Völker zu finden, demzufolge der Elch vom Himmel auf die Erde herabgestiegen ist und - da ursprünglich sechsfüßig - so schnell war, dass ihn kein Sterblicher einholen konnte. Im Altertum erscheinen Elchdarstellungen in der skythischen Kunst und auf römische Münzen. Die von Caesar und Plinius des Älteren berichtete Fabel über die Elchjagd im herzynischen Wald hat sich im Volksglauben lange gehalten: Man nahm an, dass der Elch wegen seiner steifen Hinterbeine sich zum Schlafen an einen Baum lehne, den man nur anzusägen brauche, um das mit dem Baum umstürzende Tier leicht fangen zu können. - Im Nordseegebiet ist der Elch durch Ausgrabungen noch um Christi Geburt belegt, um das Jahr 1000 bildete die Elbe die Westgrenze seiner Verbreitung.
 

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Ẹlch, der; -[e]s, -e [mhd. elch, elhe, ahd. el(a)ho, aus dem Germ.]: größter vorkommender Hirsch mit massigem Körper u. schaufelförmigem Geweih; Elen[tier]: ein gewaltiger, riesiger E.; R ich glaub, mich küsst/knutscht/tritt ein E. (ugs. scherzh.; ich halte das nicht für möglich, bin äußerst überrascht).

Universal-Lexikon. 2012.