Akademik

Dauerfrostboden
Permafrostboden

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Dau|er|frost|bo|den 〈m. 4uSchicht ständig gefrorenen Bodens, z. B. im extremen Nordeuropa, in Sibirien, Nordkanada; Sy Permafrostboden

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Dauerfrostboden,
 
ewige Gefrornis, Pergelisol, Pẹrmafrost, Boden mit ständig, zumindest jedoch zwei Jahre hindurch gefrorenem Porenwasser (Bodeneis; neben diesem normalen Dauerfrostboden gibt es auch trockenen Dauerfrostboden, d. h. ohne Eisbildung); tritt unter den heutigen Klimabedingungen im Wesentlichen nur in den höheren geographischen Breiten auf. Die Südgrenze des kontinuierlich verbreiteten Dauerfrostbodens verläuft auf der Nordhalbkugel etwa mit der Jahresisotherme von —6 bis —8 ºC, die des diskontinuierlichen Dauerfrostbodens bei —3 bis —4 ºC und die des sporadischen Dauerfrostbodens bei —1 bis —2 ºC; in Europa zieht Letztere von der Halbinsel Kola über den nördlichen Ural und den unteren Ob und Jenissej zum Amur. Darüber hinaus ist Dauerfrostboden auch in den Hochgebirgen der gemäßigten Breiten und der Subtropen nachgewiesen, dagegen praktisch nicht unter Gletschern und Inlandeis. In Sibirien beträgt die Mächtigkeit des Dauerfrostbodens durchschnittlich 300-600 m, maximal 1 500 m, in Alaska und Kanada maximal 600 m; von diesen Dauerfrostböden stammt ein Teil noch aus dem Eiszeitalter. Die oberste Schicht kann im Sommer bis etwa 2 m Tiefe auftauen, sodass sich auf diesem Auftauboden eine Tundrenvegetation oder sogar hochstämmiger Wald ansiedeln kann. Da das Schmelzwasser aber nicht versickern kann, ist der Auftauboden vielfach wasserdurchtränkt und daher sehr beweglich, und schon bei geringen Hangneigungen kommt es zum Bodenfließen (Solifluktion). Der kontinuierliche und diskontinuierliche Dauerfrostboden nimmt über 20 % (nach anderen Berechnungen 14 %) des Festlandes ein (z. B. 64 % von Russland, 50 % von Kanada und 80 % von Alaska).

Universal-Lexikon. 2012.