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Postwertzeichen
Marke (umgangssprachlich); Briefmarke

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Pọst|wert|zei|chen 〈n. 14Briefmarke, aufgedruckter od. eingeprägter Wertstempel

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Pọst|wert|zei|chen, das (Postw.):
Briefmarke.

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Postwert|zeichen,
 
vom Bundesminister der Finanzen herausgegebene, aufklebbare (bei Postkarten auch eingedruckte) Wertzeichen (Briefmarken, Freimarken) zum Freimachen von Postsendungen. Man unterscheidet Sonderpostwertzeichen (z. B. Wohlfahrtsmarken) und Dauerserien. Nach dem 1. 1. 1969 ausgegebene Postwertzeichen sind in Deutschland ohne zeitliche Begrenzung gültig.
 
Recht:
 
Fälschung und Verfälschung (Änderung der Wertziffer) gültiger Postwertzeichen, wissentlicher Gebrauch gefälschter Postwertzeichen sowie vorsätzliche Verwendung von bereits gebrauchten Postwertzeichen sind in allen Ländern strafbar (Deutschland §§ 148 ff. StGB, 127 Ordnungswidrigkeitsgesetz; Österreich §§ 238 ff. StGB; Schweiz §§ 245, 327 f. StGB). Häufiger sind Fälschungen und Nachahmungen von Sammlermarken; sie sind als Betrug strafbar (§ 263 StGB).
 
Geschichte:
 
Als ältestes Postwertzeichen kann ein vom Pächter der Pariser Stadtpost 1653 herausgegebener Papierstreifen (»Billet de post payé«), der am Brief befestigt wurde, angesehen werden. Die ersten aufklebbaren Postwertzeichen wurden in Großbritannien nach Vorschlägen des späteren Generalpostmeisters Sir Rowland Hill (* 1795, ✝ 1879) am 6. 5. 1840 ausgegeben. Die auf Papierbögen gedruckten Briefmarken wurden ursprünglich auseinander geschnitten, die englischen Postwertzeichen waren 1854 die ersten, die gezähnt (perforiert) hergestellt wurden. In Deutschland führte Bayern am 1. 11. 1849 die ersten Postwertzeichen ein. Am 1. 1. 1872 erschienen die ersten Marken der »Deutsche Reichspost«; Inschrift seit 1875 »Reichspost«, seit 1902 mit Einführung der Reichspostmarken in Württemberg »Deutsches Reich«. Bayern behielt eigene Marken bis zum Aufgehen der bayerischen Postverwaltung in der Deutschen Reichspost (1. 4. 1920. Nach 1945 erschienen zahlreiche Einzelausgaben von Städten, Gemeinden und Ländern. Erste westdeutsche Neuausgabe war die »Ziffernserie 1951« der Deutschen Bundespost. In der Schweiz werden seit dem 28. 2. 1843, in Österreich seit dem 31. 5. 1850 Postwertzeichen ausgegeben, in Liechtenstein erst seit dem 29. 1. 1912. (Philatelie)
 

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Pọst|wert|zei|chen, das (Postw.): Briefmarke.

Universal-Lexikon. 2012.