Akademik

gebärden
ge|bär|den [gə'bɛ:ɐ̯dn̩], gebärdete, gebärdet <+ sich>:
eine bestimmte auffällige [übertriebene und unkontrollierte] Verhaltensweise zeigen:
was gebärdest du dich plötzlich so kämpferisch?; er gebärdete sich wie wild; man sollte sich nicht päpstlicher als der Papst gebärden; ein liberal sich gebärdendes Provinzblatt.
Syn.: sich aufführen, auftreten, sich benehmen, sich betragen, sich verhalten.

* * *

ge|bär|den 〈V. refl.; hat〉 sich \gebärden sich betragen, sich verhalten ● sich wie ein Verrückter, wie toll \gebärden [→ gebaren]

* * *

ge|bär|den <sw. V.; hat:
1. <g. + sich> eine bestimmte auffällige [übertriebene u. unkontrollierte] Verhaltensweise zeigen:
sich eitel, gekränkt, aufdringlich, unvernünftig, unmanierlich g.;
sich wie wahnsinnig, irrsinnig, toll g.;
du hast dich als ihr schärfster Gegner gebärdet.
2. die Gebärdensprache verwenden; in Gebärdensprache zum Ausdruck bringen:
Gehörlose g. gemeinsam das Vaterunser.

* * *

ge|bär|den, sich <sw. V.; hat: eine bestimmte auffällige [übertriebene u. unkontrollierte] Verhaltensweise zeigen: sich eitel, gekränkt, aufdringlich, unvernünftig, unmanierlich g.; Es ist einer der nicht seltenen Belege dafür, dass der Basler Bücherverbrenner in der Praxis sich bei weitem nicht so radikal gebärdet wie in der Theorie (Meier, Paracelsus 94); sich wie wahnsinnig, irrsinnig, toll g.; Hinter Mauern ... wurde ... manchmal ein Fassadenstück oder eine Dachbalustrade sichtbar, die sich antikisch gebärdeten (die antikisch aussahen), aber erkennbar aus der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts stammten (Fest, Im Gegenlicht 343); du hast dich als ihr schärfster Gegner gebärdet; sie gebärden sich wie Menschenfresser und bedrohen mich mit ihren Bajonetten (Kinski, Erdbeermund 93); der „Avvenire d'Italia“, ein sehr klerikal sich gebärdendes Skandalblatt (Mostar, Unschuldig 76).

Universal-Lexikon. 2012.