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Disproportionierung
Dis|pro|por|ti|o|nie|rung 〈f. 20chem. Reaktion, bei der ein Ausgangsstoff gleichzeitig in eine Verbindung höherer u. niederer Wertigkeit übergeht; Sy Dismutation

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Dis|pro|por|ti|o|nie|rung [ dis- lat. proportio = Verhältnis, Ebenmaß]: eine Reaktion, bei der ein Element oder eine Elementverb. mittlerer Oxidationszahl (vgl. Wertigkeit) so reagiert, dass das Element in einem der Produkte in einer höheren u. im anderen in einer niedrigeren Oxidationsstufe vorliegt, sodass sich die Summe der Oxidationszahlen nicht ändert, z. B. 4 KClVO3 → 3 KClVIIO4 + KClI, Cl02 + NaOH → NaClI + HOClI, 2 HN=NH → NN + H2N—NH2. Auch die Cannizzaro-Reaktion u. die Metathese lassen sich als D. formulieren. Bei Radikalkettenreaktionen besteht die Abbruchreaktion oft in einer D. ( Dismutation). – Ggs.: Komproportionierung.

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Disproportionierung,
 
chemische Reaktion, bei der ein Element mit mittlerer Oxidationszahl gleichzeitig in eine höhere und eine tiefere Oxidationsstufe übergeht, z. B. bei der Umsetzung von Stickstoffdioxid mit Wasser zu salpetriger und Salpetersäure:
 
Auch Bezeichnung für zahlreiche ähnliche, z. B. unter
 
»Aufspaltung« des Moleküls in eine wasserstoffreichere und eine wasserstoffärmere Verbindung verlaufende Reaktionen (früher meist Dismutation genannt), z. B. für den Übergang von Aldehyden in Alkohole und Carbonsäuren unter dem Einfluss von Alkalien (Cannizzaro-Reaktion):

Universal-Lexikon. 2012.