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Refraktometer

 

das, -s/-,  

 1) Augenheilkunde: Messgerät zur Feststellung der Gesamtbrechkraft (Refraktion) des Auges, einschließlich eines Astigmatismus, teils auch zur Scheitelbrechwertmessung und Zylinderachsenbestimmung von Brillengläsern. Die Funktion beruht auf der Projektion einer Testmarke auf die Netzhaut; bei dem Autorefraktometer erfolgt die Messung über ein computergesteuertes optisches System mit digitaler Anzeige der Ergebnisse vollautomatisiert.

 

 2) Optik: Messgerät zur Bestimmung der Brechzahl oder der Abbe-Zahl von festen, flüssigen und gasförmigen Stoffen. Die Wirkungsweise beruht auf den Gesetzen der Refraktion (Brechung), bei manchen Refraktometertypen zusätzlich auf denen der Interferenz. Die Mehrzahl der Refraktometer dient unmittelbar zur Messung des Grenzwinkels der Totalreflexion und über diesen zur Bestimmung der Brechzahl (Totalrefraktometer); beobachtet wird bei ihnen entweder im durchfallenden Licht bei streifendem Einfall (starker Hell-Dunkel-Kontrast beim Grenzwinkel) oder im zurückgeworfenen Licht (schwächerer Hell-Dunkel-Kontrast). Zu dieser Art von Refraktometern gehört z. B. das Abbe-Refraktometer, das die Untersuchung im weißen Licht erlaubt, da es zwei Geradsichtprismen zur Kompensation der Dispersion enthält. Beim Interferenzrefraktometer werden die zu untersuchende Probe und eine Referenzprobe bekannter Brechzahl in die beiden parallelen Strahlengänge eines Mach-Zehnder- oder eines Jamin-Interferometers eingebracht und der Unterschied der optischen Weglänge der beiden Strahlenbündel interferometrisch bestimmt. Hierbei ist eine sehr große Genauigkeit (etwa 10^-10) erreichbar, sodass auch eine Messung entsprechend kleiner Brechzahlunterschiede (z. B. bei Gasen) möglich ist.

 

Da die Brechzahl stoffspezifisch ist, werden Refraktometer auch für analytische Zwecke verwendet, z. B. zur Identifizierung von Gläsern und Kristallen oder zur Bestimmung der chemischen Zusammensetzung und Konzentration von Lösungen (Refraktometrie).