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schän|den ['ʃɛndn̩], schändete, geschändet <tr.; hat:1. etwas, was Respekt, Achtung verdient, durch eine Handlung, besonders durch gewaltsames, zerstörendes Vorgehen, entehren, beschädigen:
einen Leichnam, ein Grab, ein Denkmal schänden; schon wieder wurde der jüdische Friedhof geschändet.
2. sexuell missbrauchen:
Mädchen wurden überfallen und geschändet; auch in sogenannten zivilisierten Gesellschaften werden Kinder geschändet.
Syn.: ↑ vergewaltigen.
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schạ̈n|den 〈V. tr.; hat〉
1. jmdn. \schänden
1.1 jmdn. in Schande bringen, jmdm. Schande antun
1.2 ihn mit einem Schandmal versehen (bes. im MA)
2. etwas \schänden
2.1 verstümmeln, verunstalten
2.2 beflecken, entweihen (Heiliges, Heiligtum)
● Armut schändet nicht 〈Sprichw.〉; jmds. Ehre, guten Namen \schänden; eine Frau \schänden 〈veraltet〉 sexuell missbrauchen, vergewaltigen; eine hässliche Narbe schändet ihr Gesicht; ein Grab, eine Kirche, eine Statue \schänden; ein geschändeter Name [<ahd. scenten <scanta „Schande“; → Schande]
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a) jmdm., jmds. Ehre, Ansehen o. Ä. Schande zufügen:
er hat das Ansehen, der Familie geschändet;
R Arbeit schändet nicht;
b) (veraltet) sexuell missbrauchen:
eine Frau s.;
c) etw., was Achtung, Respekt verdient, durch eine Handlung, ein Tun entweihen, beschädigen:
ein Denkmal s.;
d) (selten) den Anblick, Eindruck von etw. beeinträchtigen:
das protzige Hochhaus schändet die Landschaft.
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schänden,
veraltete Bezeichnung für jemanden sexuell missbrauchen; dies bedeutete früher auch, einem Mädchen vorehelich die Jungfräulichkeit zu nehmen beziehungsweise es zu schwängern und dadurch in Schande zu bringen.
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schạ̈n|den <sw. V.; hat [mhd. schenten, ahd. scenten, zu ↑Schande]: a) jmdm., jmds. Ehre, Ansehen o. Ä. Schande zufügen: mit dieser Tat hat er das Ansehen, den Namen der Familie geschändet; Als ... Mord, Plünderung und brennende Synagogen ... den deutschen Namen schändeten (Rothfels, Opposition 73); <auch ohne Akk.-Obj.:> den Arbeitsplatz zu verlassen schändet ähnlich, wie es Fahnenflucht tut (Niekisch, Leben 226); R Arbeit schändet nicht; b) (veraltet) sexuell missbrauchen: eine Frau s.; Knaben s.; ... wurde ein Bauernmädchen beim Pilzesuchen geschändet und ging deshalb ... ins Wasser (Grass, Hundejahre 377); c) etw., was Achtung, Respekt verdient, durch eine Handlung, ein Tun entweihen, beschädigen: eine Kirche, ein Grab, ein Denkmal s.; einen Leichnam s.; Auch sind ... jüdische Friedhöfe in der DDR-Metropole sowie in Erfurt ... geschändet worden (Spiegel 45, 1988, 16); d) (selten) den Anblick, Eindruck von etw. beeinträchtigen: eine Narbe schändet sein Gesicht; das protzige Hochhaus schändet die Landschaft.
Universal-Lexikon. 2012.