Akademik

Kimmerier
Kim|me|ri|er 〈m. 3〉 oV Kimmerer
1. Angehöriger eines thrak. Volksstammes
2. 〈bei Homer〉 Angehöriger eines sagenhaften Volkes, das am Eingang zur Unterwelt in ewiger Finsternis lebt

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Kimmeri|er,
 
griechisch Kimmẹrioi,  
 1) bei Homer die Anwohner des Okeanos, beim Eingang zum Hades, wo immer Dunkel herrscht (kimmerische Finsternis), also am äußersten Rand der Welt.
 
 2) ein ursprünglich in Südrussland ansässiges nomadisches Volk, stieß, von den Skythen verdrängt, über den Kaukasus nach Süden vor, bedrohte 714 v. Chr. das Reich von Urartu, zerstörte zu Beginn des 7. Jahrhunderts das Phrygerreich mit der Hauptstadt Gordion und wurde um 680 von dem Assyrerkönig Asarhaddon besiegt (in den Keilschrifttexten als »Gimirai« erwähnt). 652 eroberten die Kimmerier Sardes, die Hauptstadt Lydiens, wurden aber schon etwa 20 Jahre später besiegt und von dem Lyderkönig Alyattes endgültig geschlagen und aufgerieben (um 600 v. Chr.).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Skythen und andere Reitervölker
 

Universal-Lexikon. 2012.