Kna|ben|kraut 〈n. 12u; unz.; Bot.〉 Angehöriges einer einheimischen Gattung der Orchideen: Orchis; Sy Helmblume, Kuckucksblume
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Kna|ben|kraut, das [nach dem hodenförmigen Wurzelknollen]:
(zu den Orchideen gehörende) Pflanze mit länglichen [gefleckten] Blättern u. meist rosafarbenen Blüten in einer dichten Traube.
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Knabenkraut
[nach den hodenähnlichen, als Überdauerungs- und Speicherungsorganen fungierenden unterirdischen Wurzelknollen], Bezeichnung für bodenbewohnende Orchideenarten, v. a. auf feuchten Wiesen und in lichten Wäldern der Nordhalbkugel, häufig zusammengefasst in drei Gattungen: 1) Orchis, von deren über 35 Arten 23 in Europa vorkommen, darunter das bis 80 cm hohe, Kalk liebende Purpurknabenkraut (Purpurorchis, Orchis purpurea), dessen Blüten (bilden vielblütige Trauben) aus einem meist rotbraunen Helm und einer weißen oder hellrosafarbenen, braun getüpfelten Lippe bestehen. 2) Dactylorhiza, mit 30 Arten, davon 13 in Europa, u. a. das bis 65 cm hohe, vielgestaltige Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza maculata), mit gefleckten Blättern und hellrosafarbenen, selten weißen Blüten. 3) Traunsteinera, mit zwei Arten, darunter das Rote Kugelknabenkraut (Kugelorchis, Traunsteinera globosa), ein v. a. auf feuchten Wiesen der Alpen vorkommendes, bis 50 cm hohes Knabenkraut, mit kleinen, rosafarbenen, purpurgefleckten Blüten in fast kugeligem Blütenstand. - In Deutschland stehen alle Knabenkrautarten unter Naturschutz.
Die verschiedenen Knabenkräuter werden seit der Antike als Aphrodisiaka und zu allerlei Liebeszauber verwendet (Theophrast). Beim Fest der Demeter trugen Knaben Kränze aus Knabenkraut. Das Gefleckte Knabenkraut sollte, am Johannistag herausgerissen, vor Krankheit und bösem Blick schützen, die Zuneigung der Menschen, Glück im Spiel sowie Geld verschaffen; es galt als Frija-, später als Marienpflanze.
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Kna|ben|kraut, das [nach dem hodenförmigen Wurzelknollen]: (zu den Orchideen gehörende) Pflanze mit länglichen [gefleckten] Blättern u. meist rosafarbenen Blüten in einer dichten Traube.
Universal-Lexikon. 2012.