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Krank|heit ['kraŋkhai̮t], die; -, -en:1. Störung der normalen Funktion eines Organs oder Körperteils, auch des geistigen, seelischen Wohlbefindens /Ggs. Gesundheit/: eine ansteckende Krankheit; an einer Krankheit leiden.
Zus.: Hautkrankheit, Infektionskrankheit, Kinderkrankheit, Managerkrankheit, Zivilisationskrankheit.
2. <ohne Plural> Zustand des Krankseins:
während meiner Krankheit hat mich mein Freund oft besucht.
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Krạnk|heit 〈f. 20〉 Störung der Gesundheit (Herz\Krankheit, Infektions\Krankheit, Kinder\Krankheit) ● \Krankheiten des Leibes und der Seele; eine \Krankheit der Zeit 〈fig.〉 Übel, Missstand der Zeit ● eine \Krankheit bekämpfen, heilen; eine \Krankheit durchmachen; \Krankheit vorschützen (um irgendetwas nicht tun zu müssen); eine \Krankheit vortäuschen ● ansteckende \Krankheit; gefährliche, leichte, schwere, tödliche \Krankheit; Facharzt für innere \Krankheiten ● an einer \Krankheit leiden; er ist nach langer \Krankheit gestorben; von einer \Krankheit befallen werden; von einer \Krankheit genesen, gesunden ● welche \Krankheiten haben Sie als Kind durchgemacht?
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a) körperliche, geistige od. psychische Störung, die an bestimmten Symptomen erkennbar ist:
eine akute, chronische K.;
psychische -en;
die K. klingt ab;
einer K. vorbeugen;
an einer K. leiden, sterben;
von einer schweren K. genesen;
Ü eine K. (ein Übel, ein Missstand) unserer Zeit;
das ist doch kein Auto, das ist eine K. (ugs. scherzh.; das Auto ist voller Mängel, macht ständig Schwierigkeiten);
R die beste K. taugt nichts;
b) <o. Pl.> Zeit des Krankseins:
während meiner K. hat sie mich oft besucht.
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Krankheit,
Erkrankung, Mọrbus, Nọsos, Pathos, im weiteren Sinn das Fehlen von Gesundheit, im engeren Sinn das Vorhandensein von subjektiv empfundenen und/oder objektiv feststellbaren körperlichen, geistigen und/oder seelischen Veränderungen beziehungsweise Störungen, die vorübergehend oder dauerhaft sein können und im Extremfall zum Tod führen. Im sozialversicherungsrechtlichen Sinn das Vorhandensein von Störungen, die Behandlung erfordern und Arbeitsunfähigkeit zur Folge haben.
Zu den äußeren Ursachen gehören Krankheitserreger (z. B. Bakterien, Viren, Protozoen, Würmer), Schädigungen mechanischer (Verletzungen), thermischer (Verbrennungen) oder chemischer Art (Verätzungen, Vergiftungen), physikalische oder umweltbedingte Einflüsse (ionisierende Strahlen, elektrischer Strom, Klima, Wetter, Lärm), Umweltverschmutzung (Luft, Grundwasser), soziale und psychische Komponenten, Stress, Ernährungsweise, Genussmittelmissbrauch und Lebensgewohnheiten. Die hiermit in engem Zusammenhang stehenden inneren Ursachen liegen v. a. in ererbten Krankheitsanlagen oder erworbener Disposition als besonderer Empfänglichkeit gegenüber bestimmten Krankheiten, der Abwehrbereitschaft (Immunität) und der aktuellen körperlich-seelischen Verfassung. Sie entscheiden, ob und in welchem Ausmaß eine Krankheit zum Ausbruch kommt.
Nach dem Verlauf unterscheidet man akute und chronische Erkrankungen; abgeschwächte Formen sind der subakute und der subchron. Typ. Manche Krankheiten treten in Schüben auf, d. h., es wechseln Besserungen (Remissionen) mit Verschlimmerungen (Exazerbationen), oder sie brechen nach scheinbarem Abklingen wieder auf (Rezidiv). Wichtige pathogenetische Mechanismen sind gut- und bösartige Entartung sowie Degeneration, d. h., vollwertige Zellen werden durch minderwertige ersetzt. Entzündungen mit den Leitsymptomen Schmerz, Schwellung, Rötung, Überwärmung und gestörte Funktion sind eine universale Reaktion des Körpers auf Krankheiten mit ganz unterschiedlichen Ursachen. Befragung und Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) sowie die Untersuchung des Kranken dienen der Feststellung (Diagnose) der Krankheit, die durch die Bewertung der einzelnen Krankheitszeichen (Symptome) oder ihrer Gesamtheit (Syndrom) erhärtet wird. Die exakte Diagnose ist zumeist Voraussetzung der wirksamen Behandlung (Therapie) und Voraussage des Krankheitsausgangs (Prognose). Die Einteilung der Krankheiten geht von unterschiedlichen Gesichtspunkten aus, v. a. von Ursache (Infektions-, Erbkrankheit), Mechanismus (Krebs-, Autoimmun-, psychosomatische Krankheit), betroffenem Bereich (Herz-, Stoffwechsel-, seelische Krankheit), der Übertragungsweise (Geschlechtskrankheit), dem geschlechts- oder altersspezifischen Auftreten (Frauen-, Kinder-, Alterskrankheit) oder der geographischen Verbreitung (Tropenkrankheit). Bestimmte übertragbare (ansteckende, infektiöse) Krankheiten sind bei Verdacht, tatsächlichem Ausbruch oder Tod gemäß Bundesseuchengesetz meldepflichtig. Berufskrankheiten sind in der Berufskrankheitenverordnung festgelegte anzuzeigende und entschädigungspflichtige Krankheiten. Zu den epidemiologisch bedeutsamsten Krankheiten der heutigen Industrienationen gehören v. a. Gefäß- (Herz-Kreislauf-System), Tumor- und Stoffwechselkrankheiten.
In der Vorzeit wurden besonders die inneren Krankheiten als übernatürliche Phänomene aufgefasst und z. B. auf die Wirkung von bösen Geistern, Dämonen oder Zauber zurückgeführt und mit den Mitteln der Magie behandelt. Andererseits gab es schon in den frühen Hochkulturen (babylonische Kultur, ägyptische Kultur) Ansätze zu einer rationalen Betrachtung und entsprechende Behandlungsverfahren. Für die abendländische Medizin wurde die hippokratische Krankheitsauffassung als erste systematische Lehre entscheidend, nach der Krankheit als Störung der Säfteharmonie und Antwort des Organismus auf eine seine Anpassungsfähigkeit übersteigende Belastung galt (Humoralpathologie). Mit der Entwicklung der Naturwissenschaften setzte sich eine morphologisch orientierte Krankheitslehre durch, die v. a. durch die Zellularpathologie von R. Virchow bestimmend wurde. Bei der psychosomatischen Medizin wurde auch die psychische Dimension einschließlich des sozialen Geschehens in die Ursachenforschung und Therapie einbezogen. In neuerer Zeit gewinnt die funktionelle Krankheitslehre, die mit immunologischen und molekularbiologischen Methoden morphologisch unzureichend fassbare Krankheitszustände untersucht, an Bedeutung.
gehört Krankheit zu den wichtigsten Anstößen für die religiöse Frage (Sinnfrage), weil sie den Menschen in seiner ganzen Existenz bedrohen kann. Daher wird in vielen Kulturen Krankheit v. a. religiös »bewältigt«. Sie wird zurückgeführt auf kulturelle oder ethische Verfehlungen (Sünde, Karma), auf Schickung Gottes, auf den Einfluss dämonischer Mächte oder böser, missgünstiger oder strafender Gottheiten. Entsprechend wird auch Heilung im Rahmen der Religion gesucht: durch Entsühnungsriten, Gebete, Opfer, Krankheitszauber, Exorzismen. Oft waren hierfür bestimmte »Spezialisten« zuständig (z. B. Schamanen, Priester, zauberkundige Frauen). Nach dem Neuen Testament gehört die Krankheit zum Wirkungsfeld der zerstörerischen Mächte (Dämonen), die sich der Herrschaft Gottes widersetzen, deren Macht jedoch mit dem Auftreten Jesu Christi prinzipiell gebrochen ist, wofür die Krankenheilungen Jesu ein besonderer Ausdruck sind (Matthäus 11, 2-5). Die neutestamentlichen Heilungsberichte verneinen dabei einen kausalen Zusammenhang zwischen individueller Sünde und Krankheit (Johannesbrief 9, 1-3), heben jedoch das Vertrauen der Kranken auf die Vollmacht Jesu als Voraussetzung von Heilung hervor (z. B. Markus 5, 34), die ganzheitlich als körperliche und geistliche Heilung verstanden wird und die Vergebung der Sünden einschließt. In der seelsorgerischen Praxis der Kirche fand dieses Verständnis seinen Ausdruck im Sakrament der Krankensalbung. Die Praxis des geistlich-geistigen Heilens wurde zu einem wichtigen Element innerhalb der Heilungsbewegung. - Das Besuchen und die Betreuung von Kranken sind im Verständnis vieler Religionen ethisch geboten. Im Christentum im Gebot der Nächstenliebe begründet und geistlich am Vorbild Jesu Christi orientiert, haben die Kirchen neben der seelsorgerischen Betreuung der Kranken in den Gemeinden seit dem 19. Jahrhundert die Krankenhausseelsorge als eine besondere Form der Betreuung von Kranken entwickelt, die heute in der Regel durch speziell ausgebildete Krankenhausseelsorger erfolgt.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Gesundheit und Krankheit: Verschiedene Definitionen
Krankheiten: Äußere und innere Ursachen
Krankheitsverlauf und Schäden durch Krankheiten
Gesundheit und Krankheit
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Krạnk|heit, die; -, -en [mhd. krancheit, krankeit = Schwäche; Dürftigkeit, Not; Leiden]: a) körperliche, geistige od. seelische Störung, die an bestimmten Symptomen erkennbar ist: eine akute, chronische K.; psychische -en; die K. klingt ab, ist im Abklingen; Stubenkameraden waren darauf aus gewesen, ihre K. zu verlängern, um nicht mehr hinauszumüssen (Kühn, Zeit 278); einer K. vorbeugen; an einer K. leiden, sterben; die Flucht in die neurotische K. (Freud, Abriß 116); von einer schweren K. genesen; Lärm, der sich von der nervlichen Belastung bis zur physischen K. steigern kann (Gruhl, Planet 124); englische K. (veraltend; Rachitis); [hin]fallende K. (veraltend; Epilepsie); R die beste K. taugt nichts; Ü eine K. (ein Übel, ein Missstand) unserer Zeit; Die Verschiebung des Lebens, die mir angewöhnt wurde ... ist eine K. zum Tode (geh.; ist ein Übel, das zum Tod, zum Untergang führt; Zorn, Mars 14); das ist doch kein Auto, das ist eine K. (ugs. scherzh.; das Auto ist voller Mängel, macht ständig Schwierigkeiten); b) <o. Pl.> Zeit des Krankseins: während meiner K. hat sie mich oft besucht.
Universal-Lexikon. 2012.