Kondom: Die Herkunft von Kondom als Bezeichnung für eine empfängnisverhütende Gummihülle ist nicht eindeutig geklärt. Häufig wird ein angeblich in den Diensten des englischen Königs Charles II. stehender Arzt namens Condom oder Conton als Namensgeber genannt, der im 17. Jahrhundert Hammeldärme zur Empfängnis- und Infektionsverhütung empfahl. Für diese Herkunft mag der im 18. Jahrhundert gebräuchliche Begriff English overcoat („englischer Überzieher“) für das Kondom sprechen. Allerdings soll schon der kretische König Minos vor 3200 Jahren Fischblasen für den gleichen Zweck verwendet haben. Nach einer anderen Version stammt die Bezeichnung von der südfranzösischen Stadt Condom. Eine sprachgeschichtliche Deutung ist die Herleitung aus lateinisch cum „mit“ und domus „Haus, Kuppel, Dach“.
Das Kondom, dessen Verkauf vielerorts bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts verboten war, verlor mit der Einführung der Antibabypille Anfang der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts zunächst an Bedeutung. Das änderte sich schlagartig, als es in den achtziger Jahren als Schutzmittel gegen Aids empfohlen wurde. Das Kondom wurde gewissermaßen gesellschaftsfähig und wird längst in Apotheken, Drogerien, Supermärkten oder Automaten verkauft. Seit 1995 gibt es für Kondome auch eine EU-Norm.
Universal-Lexikon. 2012.