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Kondom
Pariser (umgangssprachlich); Präservativ; Gummi (umgangssprachlich); Verhüterli (umgangssprachlich)

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Kon|dom [kɔn'do:m], das und der; -s, -e:
Präservativ:
ein Kondom benutzen, überstreifen.

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Kon|dom 〈n. 11Gummihülle für den Penis beim Geschlechtsverkehr zur Verhütung von Empfängnis u. Infektion; Sy Präservativ, 〈umg.〉 Gummi (II.1), Pariser [Herkunft unsicher] Siehe auch Info-Eintrag: Kondom - info!

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Kon|dom , das od. der; -s, -e, selten: -s [engl. condom, H. u.]:
Präservativ:
das K. ist gerissen, geplatzt;
ein K. benutzen, überstreifen.

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I
Kondom
 
(Condom, Präservativ): eine Hülle aus vulkanisiertem Kautschuk (Gummi), die als eine der ältesten Methoden zur Empfängnisverhütung und zum Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie Aids, Gonorrhö (Tripper) u. a. angewendet wird. Das Kondom (auch Präser, Pariser, Lümmeltüte, Verhüterli, Gummi usw. genannt) ist heute ein an einem Ende geschlossener hauchdünner Schlauch (0,03 bis 0,06 mm, das ist ungefähr sechsmal dünner als die menschliche Haut). Dieser wird vor dem Eindringen des Glieds in die Scheide über den steifen Penis gerollt. Das Kondom fängt somit das bei einem Samenerguss abgegebene Sperma auf, sodass es nicht zu einer Befruchtung der Eizelle kommen kann. Wichtig ist, dass das Kondom rechtzeitig über das steife Glied gerollt wird, also bevor das Glied den Scheideneingang berührt, da bereits vor dem Erguss Sperma austreten kann.
 
Anwendung: 1) Kondompackung vorsichtig aufreißen. Vorsicht bei scharfen Fingernägeln. Keine Schere oder Ähnliches verwenden. 2) Die Vorhaut zurückstreifen. 3) Mit zwei Fingern das Reservoir (den Zipfel an der Spitze des Kondoms) zusammendrücken, so kommt keine Luft hinein und es bleibt genügend Platz für das Sperma und das Kondom so auf das Glied setzen, dass das Röllchen außen ist; sollte es aus Versehen falsch herum probiert worden sein, ein neues Kondom benutzen. 4) Jetzt das Kondom ganz abrollen. Nun kann man Geschlechtsverkehr miteinander haben. Nach dem Samenerguss das noch steife Glied bald aus der Scheide ziehen und dabei das Kondom mit zwei Fingern festhalten, damit es nicht abrutschen kann. Bei länger dauerndem Geschlechtsakt sollte ab und zu der richtige Sitz kontrolliert werden.
 
Das Kondom darf man nur einmal verwenden, und es gehört nach Gebrauch in den Abfall (nicht in die Toilette). Bei zusätzlicher Benutzung von Gleitmitteln ist darauf zu achten, dass nur wasserlösliche Gleitmittel verwendet werden. Fetthaltige Gleitmittel wirken auf das Kondom zerstörend. Nicht mehrere Kondome übereinander verwenden. Beim Kondom gilt wie bei manchen anderen mechanischen Empfängnisverhütungsmitteln auch: Erst durch Übung wächst das Gefühl der Sicherheit und eine möglicherweise anfangs empfundene Störung verliert sich. Jungen können das Kondom ruhig einmal an sich alleine ausprobieren, um die Handhabung kennen zu lernen. Manche Jungen beziehungsweise Männer behaupten zwar, dass das Kondom die Lustempfindlichkeit vermindern würde, doch sollte man das - wenn überhaupt der Fall - eher in Kauf nehmen als eine ungewollte Schwangerschaft oder Krankheit.
 
Bei richtiger Anwendung ist das Kondom ein sicheres Empfängnisverhütungsmittel, das jederzeit und ohne ärztliches Rezept in Apotheken, Drogerien, Supermärkten u. a. Geschäften erhältlich ist. Kondome gibt es in verschiedenen Farben, Formen und Geschmacksrichtungen. Die meisten Kondome haben eine in etwa vergleichbare Größe und passen fast immer. Möchte man ein kleineres oder größeres, fragt man am besten beim Kauf nach. Nur elektronisch geprüfte und mit einer Chargennummer und Haltbarkeitsdatum sowie einem Gütesiegel der Deutschen Latex Forschung (am runden Stempel dlf auf der Packung zu erkennen) versehene Kondome sind zweifelsfrei sicher. Kondome müssen richtig gelagert werden (nicht auf der Heizung).
 
Von der Kombination des Kondoms mit chemischen Empfängnisverhütungsmitteln wird nach neuestem Wissensstand abgeraten, da einzelne Stoffe das feine Latex des Kondoms angreifen können. Sollte doch einmal ein Kondom zerreißen und besteht dadurch die Möglichkeit einer unerwünschten Schwangerschaft, kann mithilfe der Pille danach oder der Spirale danach noch nachträglich verhütet werden.
II
Kondom
 
[möglicherweise nach einem englischen Arzt Conton oder Condom als angeblicher Erfinder im 17./18. Jahrhundert] das oder der, -s/-e, selten -s, Condom, Präservativ, Hülle aus vulkanisiertem Gummi, die als Mittel zur Empfängnisverhütung und zum Schutz vor Geschlechtskrankheiten vor dem Geschlechtsverkehr über den Penis gezogen wird. Kondome werden auch mit Gleitmitteln und spermiziden Substanzen versehen. Nachdem die Bedeutung des Kondoms als Empfängnisverhütungsmittel seit Einführung der hormonellen Antikonzeptiva stark zurückgetreten war, hat die Verwendung als Infektionsschutz mit dem Auftreten der v. a. durch Geschlechtsverkehr übertragenen Immunschwächekrankheit Aids erneute Aktualität gewonnen.
 
Dem Kondom vergleichbare Mittel waren bereits in der römischen Antike in Gebrauch; weitere Vorformen sind medikamentengetränkte Leinensäckchen, später die in Frankreich aus Blinddarmmembran hergestellten »französischen Blasen«. Gummikondome werden seit Ende des 19. Jahrhunderts hergestellt.

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Kon|dom, das od. der; -s, -e, selten: -s [engl. condom, H. u.]: Präservativ: ein gefühlsaktiver K.; das K. stört [nicht]; das K. ist gerissen, geplatzt; ein K. benutzen, überstreifen.

Universal-Lexikon. 2012.