Krawall: Die Herkunft des um 1800 in Deutschland aufgekommenen Ausdrucks Krawall für „Lärm, Aufruhr, lauter Streit“ ist nicht eindeutig geklärt.
Das mittellateinische Wort charavallium bedeutete so viel wie „Katzenmusik, Straßenlärm“. Das mittelfranzösische Wort charivalli bezeichnete den Lärm, den die Hochzeitsgäste zu veranstalten pflegten, sobald sich das Brautpaar zurückzog. Im heutigen Französisch – auch als Entlehnung in die deutsche Sprache übernommen – bedeutet charivari „Spektakel, Durcheinander, Lärm“.
Eine andere Deutung führt Krawall auf das deutsche, mundartlich gebrauchte rebellen für „lärmen“ zurück, das im bairischen Dialekt Grebell, in hessischer Mundart Graball heißt.
Krawall ist auch ein Synonym für Straßenunruhen. So bezeichnete der österreichische Staatskanzler Metternich die Revolution von 1848 zunächst als Bürgerkrawall. Auch bei der Studentenrevolte von 1968 war von Straßenkrawallen die Rede.
Universal-Lexikon. 2012.