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Seigerung
Sei|ge|rung 〈f. 20das Seigern

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Sei|gern, Sei|ge|rung [mhd. seigern = [aus]sondern, auslesen]: beim Schmelzen u. Wiedererstarren von Metallgemischen oder Legierungen auftretende Entmischungsvorgänge, die in der Gießereitechnik unerwünscht sind, weil sie die Werkstoffeigenschaften verschlechtern, in der Metallurgie jedoch absichtlich herbeigeführt werden, um Metalle aufgrund unterschiedlicher Smp. zu trennen, z. B. Fe/Sn.

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Seigerung,
 
1) Metallkunde: Entmischungsvorgang während der Erstarrung von Gussstücken, der zu örtlichen makroskopischen (Blockseigerung) oder mikroskopischen (Korn- oder Kristallseigerung) Konzentrationsunterschieden der Legierungskomponenten und Verunreinigungen führt.
 
 2) Metallurgie und Hüttentechnik: das Herausschmelzen leichter schmelzender Metalle aus einem Gemenge von Metallen oder Metallverbindungen, ausgeführt in Seigeröfen, z. B. zum Ausscheiden von Hartzink aus eisenhaltigem Zink oder zur Reinigung von Rohzinn. Als Seigerung bezeichnet man außerdem die bei der Erstarrung von Metallen aufgrund physikalischen und thermodynamischen Vorgänge auftretenden Entmischungen beziehungsweise Zusammensetzungsschwankungen, die die Eigenschaften des Metalls nachteilig beeinflussen können.

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Sei|ge|rung, die; -, -en (Hüttenw.): Entmischung einer zunächst gleichmäßig zusammengesetzten Legierung im Verlauf des Gießens u. Erstarrens.

Universal-Lexikon. 2012.