Hạckethal,
Karl Heinrich Julius, Mediziner, * Reinholterode (Landkreis Eichsfeld) 6. 11. 1921, ✝ Bernau 17. 10. 1997; ab 1956 als Chirurg in Erlangen (1962 Professor), 1964-80 in Lauenburg/Elbe, danach in Aschau in Chiemgau. Das seit 1981 in dem »Eubios-Heilhilfe-Zentrum« angewandte »Eubios-Prinzip« soll die technischen Möglichkeiten der modernen Medizin mit denen einer biologisch-naturgemäßen Erfahrungsheilkunde und den Geboten praktischer Humanität (zu denen in aussichtslosen Fällen auch die Leistung von Sterbehilfe gehört) verbinden. Seit den 60er-Jahren kritisierte Hackethal die ärztliche Berufsordnung und -ethik sowie die medizinische Versorgung und Krebsvorsorge in der Bundesrepublik Deutschland, trat für Reformen im Gesundheitswesen ein und engagierte sich für von ärztlichen Kunstfehlern betroffene Patienten. Hackethal löste als Arzt und Ärztekritiker wie mit seinen Publikationen Kontroversen in der Öffentlichkeit und den Standesorganisationen aus.
Werke: Auf Messers Schneide. Kunst und Fehler der Chirurgen (1976); Nachoperation (1977); Sprechstunde (1978); Keine Angst vor Krebs (1978); Operation - ja oder nein (1980); Humanes Leben bis zuletzt (1995).
Universal-Lexikon. 2012.