Xerox PARC,
1970 gegründetes Forschungszentrum der Xerox Corporation (Xerox). Im kalifornischen Palo Alto, in dem auch andere namhafte Hersteller aus der Computerindustrie ihren Sitz haben, begann bereits in den frühen 1970er-Jahren die Entwicklung von Geräten und Verfahren, die ursprünglich für den Druck- und Kopierbereich gedacht waren, sich aber immer mehr in Richtung Computeranwendungen und hier besonders in Richtung des »papierlosen Büros« entwickelten.
Bereits in den ersten Jahren entwickelten die Wissenschaftler des Forschungszentrums das Ethernet. Hieraus entstand ein Xerox-internes Firmennetzwerk, in dem bereits acht Jahre vor der Entwicklung des World Wide Web ein Hyperlink-ähnliches System der Dokumentverknüpfung verwirklicht wurde. Ende der 1970er-Jahre wurde in Palo Alto ein Computersystem entwickelt - der Alto -, der bereits über grafische Benutzerschnittstelle und Maussteuerung verfügte. Etwa zur selben Zeit entwickelte Steve Jobs die Apple-Computer, die wenige Jahre später ebenfalls eine grafische Benutzeroberfläche aufwiesen, allerdings wesentlich preiswerter waren.
Forscher von Xerox Parc waren an vielen wichtigen Innovationen beteiligt: u. a. Halbleiterlaser für CD- und DVD-Laufwerke, Flüssigkristallmonitore (LCD), Laserdrucker, Seitenbeschreibungssprachen, objektorientierte Programmierung (in der Sprache Smalltalk realisiert) und Expertensysteme. Nicht alle Entwicklungen wurden auch von Xerox kommerziell ausgewertet, da manchmal die Entwickler zu anderen Firmen wechselten bzw. eigene Unternehmen gründeten, wo sie ihr Wissen umsetzten. So wurden etwa die heutigen Branchenriesen Adobe und 3Com von ehemaligen Xerox-Parc-Mitarbeitern ins Leben gerufen.
Obwohl das Forschungszentrum auf eine äußerst erfolgreiche Geschichte zurückblicken kann, wurde es dem Konzern allmählich zu teuer. Den beinahe 80 Millionen Dollar, welche die etwa 270 Mitarbeiter jährlich zur Verfügung hatten, standen zu wenig kommerziell umsetzbare Entwicklungen gegenüber. Seit Januar 2002 ist daher Xerox PARC eine eigenständige Firma.
Universal-Lexikon. 2012.