Akademik

Lesedrama
Le|se|dra|ma 〈n.; -s, -dra|men〉 Drama, das sich mehr zum Lesen, weniger zur Aufführung auf der Bühne eignet; Sy Buchdrama

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Lesedrama,
 
Buchdrama, literarisches Werk, das zwar die gattungstypischen Merkmale eines Dramas aufweist, das aber keine Rücksichten auf eine Aufführbarkeit nimmt. Allerdings haben ein v. a. unter dem Einfluss von B. Brecht gewandeltes Dramaturgie- und Regieverständnis sowie eine perfektionierte Bühnentechnik viele ursprüngliche Lesedramen für die theatralische Realisierung erschlossen, so Dramen von Shakespeare, Goethes »Götz von Berlichingen« (1773) und »Faust II« (1832), P. Claudels »Le soulier de satin« (1929). In neuerer Zeit hat v. a. R. Hochhuth einen Typ des Lesedramas geschaffen, der zwar spielbar ist, dessen Lesecharakter jedoch dadurch betont wird, dass die Geschehnisse durch eine beigefügte umfangreiche Dokumentation ergänzt werden (z. B. »Der Stellvertreter«, 1963).

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Le|se|dra|ma, das: mehr zum Lesen als für eine Aufführung geeignetes Drama.

Universal-Lexikon. 2012.