Akademik

Mücke
Gelse (österr.); Schnake; Moskito; Stechmücke

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Mücke ['mʏkə], die; -, -n:
kleines blutsaugendes Insekt, das stechen kann und oft in einem größeren Schwarm auftritt:
mich hat eben eine Mücke gestochen; das hohe Summen einer Mücke hinderte ihn am Einschlafen.
Zus.: Malariamücke, Stechmücke.

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Mụ|cke1 〈f. 19; meist Pl.〉
1. Laune, Grille, Unart (von Personen)
2. Unregelmäßigkeit, Störung im Gang (von Maschinen)
● er hat seine \Mucken [zu mucken „(mürrisch) aufbegehren“]
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Mụ|cke2 〈f. 19〉 oV Mugge
1. 〈bei Musikern〉 einen Nebenverdienst einbringendes, einmaliges Auftreten; →a. Gig
2. 〈Jugendspr.〉 Popmusik

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1Mụ|cke, die; -, -n:
1. (südd.) Mücke.
2. <Pl.> [viell. (mit späterer Anlehnung an 1Mucke 1) urspr. zu mucken] (ugs.) unangenehme Eigenart, Eigensinnigkeit, merkwürdige, eigensinnige Laune, die als unangenehm empfunden wird:
[seine] -n haben;
jmdm. seine -n austreiben;
Ü das Auto, der Motor hat [seine] -n (funktioniert nicht so, wie es sein soll);
die Angelegenheit hat ihre -n (ist nicht ganz einfach, bereitet Schwierigkeiten).
2Mụ|cke, die; -, -n [engl. muck, eigtl. = Dreck; Dreckarbeit (a)]:
1. (Musikjargon) Auftritt eines [Orchester]musikers für einen Abend als Nebentätigkeit außerhalb seiner festen Anstellung.
2. (salopp) Musik:
es gab da richtig gute M.

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I
Mucke
 
(Mugge), im deutschen Musikerjargon ein »Geschäft« beziehungsweise der bezahlte Einsatz eines Musikers außerhalb seiner eigentlichen Anstellung (Gig). Die Herkunft des Wortes ist ebenso wie seine exakte Schreibweise nicht eindeutig belegbar. Mucken bedeutete im 18. Jahrhundert im Wortschatz der Bettelmusikanten so viel wie »betteln«; eine Ableitung aus dieser Zeit wäre denkbar, ebenso der Bedeutungswandel. In der Schreibweise Mugge gilt der Begriff als Abkürzung für »Musikalisches Gelegenheitsgeschäft« (Begriffsbildung durch die Musikvermittlungen nach der Jahrhundertwende).
II
Mụcke,
 
Karl Ernst, sorbisch Arnošt Mụka, obersorbischer Philologe, * Großhänchen (heute zu Uhyst, Kreis Hoyerswerda) 10. 3. 1854, ✝ Bautzen 10. 10. 1932; verfasste das umfangreiche »Wörterbuch der nieder-wendischen Sprache und ihrer Dialekte« (1911-28, 3 Bände).

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1Mụ|cke, die; -, -n [2: viell. (mit späterer Anlehnung an Mucke 1) urspr. zu ↑mucken]: 1. (südd.) ↑Mücke. 2. <Pl.> (ugs.) unangenehme Eigenart, Eigensinnigkeit, merkwürdige, eigensinnige Laune, die als unangenehm empfunden wird: [seine] -n haben; jmdm. seine -n austreiben; Dass Fröhlich seine -n, seine Schwächen preisgibt, ... ist schon viel (Spiegel 46, 1975, 218); Ü das Auto, der Motor hat [seine] -n (funktioniert nicht so, wie es sein soll); Das so freundliche Aussehen der gelben, roten und blitzblauen Plastikkajaks trügt. Die Dinger haben sehr wohl ihre -n (Weltwoche 17. 5. 84, 73); die Sache, Angelegenheit hat ihre -n (ist nicht ganz einfach, bereitet Schwierigkeiten).
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2Mụ|cke, die; -, -n [engl.-amerik. muck, eigtl. = Dreck; ↑Dreckarbeit (a)] (Musik Jargon): Auftritt eines [Orchester]musikers für einen Abend als Nebentätigkeit außerhalb seiner festen Anstellung: Im östlichen Musikerjargon ist ein bezahlter Auftritt ... „eine Mucke“. Im Westen ... „ein Gig“ (Spiegel 10, 1977, 190).

Universal-Lexikon. 2012.