Mode: Der Begriff Mode wurde im 17. Jahrhundert aus dem Französischen übernommen. Mode bedeutete „Brauch, Sitte, zeitgemäßer Geschmack in Kleidung, Frisur, Umgangsformen, Literatur und Kunst“. Das Wort ist abgeleitet aus lateinisch modus „Maß(stab), Art und Weise“.
Die Wendung à la mode heißt wörtlich übersetzt „nach der Mode“ und wird heute noch in der Bedeutung „auf der Höhe der Zeit“ gebraucht. Seit 1629 ist im Deutschen das davon abgeleitete Adjektiv alamodisch, später verkürzt zu modisch belegt. Mode in Kleidung, Wohnkultur und Lebensweise, also in der sozialen Repräsentation, blieb in der ständischen Gesellschaft den oberen Schichten vorbehalten, die dabei tonangebend waren. So setzten bis ins 18. Jahrhundert hinein die Herrscherhöfe und der Hochadel die Maßstäbe. Im 19. Jahrhundert wurden sie vom Großbürgertum abgelöst.
In der modernen Konsumgesellschaft ist die Kleidermode dagegen weitgehend nivelliert und preiswerter geworden. Heute sind Paris, Rom, Mailand und New York die Zentren der internationalen Mode. Man unterscheidet seit Mitte des 19. Jahrhunderts zwischen Haute Couture (der französische Begriff heißt wörtlich „hohe Schneiderkunst“; die italienische Entsprechung ist die „Alta Moda“) und Konfektion. Die Gebrauchsmode für den Alltag nennt man prêt-à-porter (wörtlich „fertig zum Tragen“). Dieser Begriff ist seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts gebräuchlich.
Als im 16. Jahrhundert auch in Deutschland Pluderhosen mit farbenprächtigem Hosenlatz in Mode kamen, bezeichnete der Frankfurter Pastor Andreas Musculus deren männliche Träger als Hosenteufel. (Er glaubte, der Teufel sei der Hölle entkommen und den Junggesellen in die Hosen gefahren.)
Auf Frauen bezogen, wurde später der ebenfalls abwertende Begriff Modepuppe für übertrieben modisch gekleidete Frauen oder Mädchen geprägt. Eine Modepuppe war ursprünglich eine (im 19. Jahrhundert verbreitete) damenhafte Puppe, die Mädchen durch spielerisches Erfahren das gewünschte modische Bewusstsein vermitteln sollte.
Universal-Lexikon. 2012.