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Ölkrise

 

Im 4. israelisch-arabischen Krieg vom Oktober 1973 setzten die arabischen Staaten, auch die nicht unmittelbar am Krieg beteiligten, erstmals das Öl als politische Waffe ein. Noch während des Krieges erhöhten die arabischen Ölförderstaaten drastisch den Ölpreis und beschlossen kontinuierliche Produktionseinschränkungen. Über die USA und die Niederlande wurde wegen deren proisraelischer Haltung ein Lieferboykott verhängt, der sich auch auf die übrigen westeuropäischen Staaten auswirkte. Die OPEC (Organisation der Erdöl exportierenden Länder), der auch eine Anzahl nichtarabischer Ölförderstaaten angehört, zog mit ihrer Preispolitik nach. Der Rohölpreis, der 1970 noch 1,40 US-Dollar pro Barrel (= 158,8 Liter) betragen hatte, vervierfachte sich 1973. Die westlichen Ölkonzerne verstanden es, die Verknappung des Ölangebots für sich auszunutzen, und erzielten kräftige Gewinnsteigerungen.

 

In der Bundesrepublik Deutschland bestand die unmittelbare Reaktion auf die Ölkrise in einer Einschränkung des Energieverbrauchs, in der Verordnung von vier autofreien Sonntagen im November/Dezember 1973 und in der zeitweisen Einführung von Geschwindigkeitsbeschränkungen (»Tempo 100« auf Autobahnen). Schlagartig wurde damit der breiten Öffentlichkeit die Abhängigkeit von den Erdölimporten und die begrenzte Verfügbarkeit des Rohstoffes Öl deutlich. Die Ölkrise war einer der auslösenden Faktoren für die schwerste Wirtschaftskrise seit Kriegsende, von der ab 1973/74 die westlichen Industriestaaten betroffen waren. 1974 und in den folgenden Jahren nahm die OPEC weitere Preiserhöhungen vor. Durch die Revolution in Iran 1979 wurde eine zweite Ölkrise ausgelöst, die den Rohölpreis auf knapp 23 Dollar pro Barrel steigen ließ; den bis dahin höchsten Stand erreichte der Ölpreis im Oktober 1981 mit 34 Dollar.