Pa|ra|ba|se 〈f. 19; in der altgrch. Komödie〉 politisch-soziale, satir. Ansprache des Chors an die Zuschauer [<grch. parabasis „Vorbeimarsch“]
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Parabase
[griechisch parábasis »das Danebentreten«, »Abschweifung«] die, -/-n, Kernstück der alten attischen Komödie. Sie umfasste (gewöhnlich vor der Mitte des Stückes) meist sieben zum Teil gesungene, zum Teil gesprochene Teile, in denen sich Chor und Chorführer unmittelbar an die Zuschauer wandten, wobei persönliches Anliegen des Dichters sowie literarische Themen und Kritik an politischen und sozialen Zuständen oder kulturellen Ereignissen und Personen von Athen vorgebracht wurden. Die gesprochenen Teile waren Kommation, die Parabase im engeren Sinn und Makron (auch: Pnigos), die abwechselnd gesungenen und gesprochenen, strophischen Teile Ode (auch: Strophe), Epirrhema sowie Antode (Antistrophe) und Antepirrhema.
E. Fraenkel: Die P.-Lieder, in: Aristophanes u. die alte Komödie, hg. v. H.-J. Newiger (1975).
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Pa|ra|ba|se, die; -, -n [griech. parábasis, eigtl. = das Hervortreten (des Chors)] (Literaturw.): (in der antiken griechischen Komödie) Einschub in Gestalt einer unmittelbar an das Publikum gerichteten, aus Gesang u. Rezitation gemischten Aussprache zwischen Chor u. Chorführer, die zu aktuellen Ereignissen Stellung nimmt.
Universal-Lexikon. 2012.