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Pektorale
Pek|to|ra|le 〈n. 15; Pl. a.: -li|en〉 = Brustkreuz

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Pektorale
 
[mittellateinisch, zu lateinisch pectoralia »Brustharnisch«] das, -(s)/-s und ...li |en,  
 1) im Altertum, besonders im Alten Orient und in Ägypten belegter rechteckiger oder auch mondsichelförmiger Brustschmuck, entweder eine aus Goldblech getriebene Schmuckplatte oder (in Ägypten) eine Kompositarbeit aus Gold und Schmucksteinen. Pektorales dienten als Rangabzeichen und als solche auch als Grabbeigabe (ägyptische Mumien). Dargestellt waren oft kultische Szenen oder Symbole. Das Pektorale besaß eine oder zwei Ösen für eine Kette oder Schnur, viele reichten auch um den Hals herum. Kostbare Pektorales wurden außer in Ägypten u. a. in Assyrien, Urartu, bei den Etruskern und Skythen, in der mitteleuropäischen Hallstattkultur sowie auf der Iberischen Halbinsel (6. Jahrhundert v. Chr.; im Umkreis von Tartessos) gefunden.
 
 2) in der katholischen Kirche ein meist aus Gold gefertigtes Kreuz, das von geistlichen Würdenträgern (Papst, Kardinälen, Bischöfen, Äbten) als Teil ihrer Amtstracht auf der Brust getragen wird; auch Amtszeichen der evangelischen Bischöfe. - Ostkirchen: Enkolpion.
 
 3) im Mittelalter die Gewandschließe des Chorgewands.
 

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Pek|to|ra|le, das; -[s], -s u. ...lien [1: zu ↑pektoral; 2: mlat. pectorale, zu lat. pectoralia = Brustharnisch]: 1. von geistlichen Würdenträgern der katholischen Kirche auf der Brust getragenes Kreuz. 2. (im Altertum, Mittelalter) auf der Brust getragener Schmuck.

Universal-Lexikon. 2012.