Po|ly|rhỵth|mik 〈f. 20; unz.〉 Nebeneinander verschiedener Rhythmen in den einzelnen Stimmen (eines Musikstücks)
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gleichzeitiges Auftreten verschiedenartiger Rhythmen in den einzelnen Stimmen einer Komposition (z. B. im Jazz).
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Polyrhythmik
[griechisch], (englisch Cross Rhythm), das gleichzeitige Ablaufen mehrerer verschiedenartiger, eigenständiger Rhythmen. Unterschieden werden Unterteilungs- (a), Komplementär- (b) und Konfliktrhythmen (c).
Im weitesten Sinne muss jede Art von populärer Musik, ausgenommen einstimmig vorgetragene, als polyrhythmisch bezeichnet werden, weil arrangementbedingt immer mehrere Rhythmuslinien gleichzeitig ablaufen (Rhythmus). Im engere Sinne bezeichnet Polyrhythmik jedoch nur Strukturen, die von Gegensätzlichkeit und Vielschichtigkeit der einzelnen (perkussiven) Stimmen bestimmt sind, wie das z. B. in afrikanischen Trommlergruppen gegeben ist. Polyrhythmik prägt die Rhythmusmodelle (Begleitrhythmen) vieler lateinamerikanischer Tänze und gehört zu den, wenn auch unterschiedlich genutzten, Gestaltungsprinzipien in Jazz und Rock.
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Universal-Lexikon. 2012.