Akademik

Quadrille
Qua|dril|le 〈[kvadrı̣ljə], a. [kadrı̣ljə], österr.: [ kadrı̣l] f. 19
1. 〈18. bis Anfang 20. Jh.; Mus.〉 Tanz mit vier Tänzern od. vier Paaren, die sich im Karree gegenüberstehen, Form des Kontertanzes; Sy Lancier (2)
2. 〈Reitsp.〉 zu Musik gerittene (festliche) Dressurvorstellung von mindestens vier Reitern
[<frz. quadrille <span. cuadrilla „Gruppe von vier Reitern, Quadrille“; zu lat. quadrus „viereckig“; verwandt mit Quader]
Die Buchstabenfolge qua|dr... kann in Fremdwörtern auch quad|r... getrennt werden.

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Qua|d|ril|le [kva'drɪljə , seltener: ka…, österr.: ka'drɪl], die; -, -n [frz. quadrille < span. cuadrilla, eigtl. = Gruppe von vier Reitern, zu: cuadro = Viereck, zu lat. quadrus = viereckig]:
a) von je vier Paaren im Karree getanzter Contretanz (im 3/8- od. 2/4-Takt);
b) Musikstück, das sich als Tanzmusik für die Quadrille (a) eignet.

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Quadrille
 
[französisch/spanisch, ka'dri:jə, kvɑ'driljə], Dieser französische Hoftanz zurzeit Napoleons I. (Kontertanz für vier Tänzer oder Paare mit charakteristischen Tanzschritten und -figuren im Viereck) wurde bald abgewandelt in die bürgerlichen Salons des 19. Jahrhunderts übernommen (Quadrille française) und als Modetanz über ganz Europa und auch in Übersee verbreitet. Die Quadrille bestand ursprünglich aus fünf, später sechs unterschiedlichen Sätzen (Touren), häufig zweiunddreißigtaktig, 2/4- und 6/8-Takt überwogen. Die Beliebtheit dieser bis ins 20. Jahrhundert hinein populären Tanzart war auch darin begründet, dass das musikalische Material aus bekannten Opern- oder Operettenmelodien, aus Liedern oder anderen Tänzen bestand, die wie ein Potpourri aneinander gereiht wurden. Der französische Komponist Philippe Musard (1792-1859), der eigene Konzerte auf den Champs-Elysées und Bälle in der Pariser Opéra Comique gab, bei denen immer wieder neue Quadrillen zur Aufführung kamen, trug den Beinamen »Quadrillenkönig«. Auch Johann Strauß Vater (1804-1849) und Sohn (1825-1899) hinterließen zahlreiche Tänze dieses Typs. So fasste z. B. der Sohn Themen seiner Operetten in der »Fledermaus-Quadrille« (1874) und der »Zigeunerbaron-Quadrille« (1885) zusammen. Im 19. Jahrhundert bildeten sich zahlreiche Abarten heraus: als Gesellschaftstänze (z. B. Kuss- und Lach-Quadrille; mit abschließendem Walzer als Walzer-Quadrille), aber auch als Volkstänze (z. B. der niederdeutsche Bunte; der Sechser-, Achter- oder Zwölfertanz im süddeutschen Raum). Nicht übersehen werden darf der Einfluss dieses Tanzes auf zahlreiche lateinamerikanische Folkloreformen, ja sogar auf die Herausbildung des Jazz durch das Spielen europäischer Tanzmusik in New Orleans.
 

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Qua|dril|le [kva'drɪljə, seltener: ka..., österr.: ka'drɪl], die; -, -n [frz. quadrille < span. cuadrilla, eigtl. = Gruppe von vier Reitern, zu: cuadro = Viereck, zu lat. quadrus = viereckig]: a) von je vier Paaren im Karree getanzter Contretanz (im 3/8- od. 2/4-Takt): Omas Q. ist wieder modern (MM 18. 3. 81, 10); b) Musikstück, das sich als Tanzmusik für die ↑Quadrille (a) eignet.

Universal-Lexikon. 2012.