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New Orleans
New Or|leans [nju:'ɔ:lɪənz , nju:ɔ:'li:nz ]:
Stadt in Louisiana.

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New Orleans
 
['njuː 'ɔːlɪənz, auch - ɔː'liːnz], Stadt in Louisiana, USA, Seehafen im Mississippidelta, 175 km oberhalb der Flussmündung, (1994) 484 100 Einwohner (1990: 496 900 Einwohner, davon 61,9 % Schwarze); die Metropolitan Area hat (1995) 1,32 Mio. Einwohner; Sitz eines katholischen Erzbischofs, eines anglikanischen und eines methodistischen Bischofs; Sitz von sechs Universitäten, u. a. Tulane University of Louisiana (gegründet 1834 als medizinisches College, seit 1884 Universität), katholische Loyola University (gegründet 1905 als Loyola College, seit 1912 Universität); Museen, u. a. Kunstmuseum, Museum für historische Pharmazie; Sporthalle Superdome (Kuppelhöhe 85,3 m, fasst bis zu 84 700 Zuschauer; 1975 eröffnet). - Als größter Außenhandelsplatz für die Erzeugnisse der Mississippistaaten (Baumwolle, Zucker, Holz, Erdöl, Schwefel) hat New Orleans mehrere Warenbörsen. Der Hafen, für See- und Binnenschifffahrt, an der Kreuzung des Intracoastal Waterway mit dem hier 400-800 m breiten Mississippi, ist einer der größten der USA. Bedeutend sind die Seefischerei (Garnelen, Austern) und Konservenherstellung. Die Metropolitan Area ist ein wichtiges Industriegebiet der USA, mit petrochemischer, Luft- und Raumfahrt-, Nahrungsmittel-, Bekleidungs-, Metall-, Schiffbau-, Fahrzeugindustrie. Die v. a. von der petrochemischen Industrie in den letzten Jahren verursachten Umweltschäden stellen die Stadt vor große Probleme. Zunehmende Bedeutung hat der Fremdenverkehr.
 
Stadtbild:
 
Die Altstadt zeigt ein für die USA ungewöhnliches Straßenbild, in dem französischen und spanischen Einflüsse die Architektur mitbestimmen. Die Straßenfronten der dicht aneinander gebauten Häuser werden durch Balkone mit darüber gezogenen Dächern belebt; Eisenstreben stützen Balkon und Dach, schmiedeeiserne Gitter schmücken die Balkone; viele Häuser besitzen einen Patio; im Zentrum der Altstadt, am Jackson Square, die Saint-Louis-Kathedrale (1794) und der ehemalige Gouverneursitz (Cabildo, 1795; heute Museum) aus der spanischen Kolonialzeit, seitdem häufig verändert; ebenfalls in der Altstadt das ehemalige Ursulinenkloster (um 1734), das Old Absinth House (1807) sowie das Gebäude der Bank of Louisiana (1821). Eine der überzeugendsten zeitgenössischen Platzgestaltungen und ein Hauptbeispiel postmoderner Architektur ist die Piazza d'Italia von C. W. Moore (1977-78) am Rand des French Quarter. Das moderne Stadtbild wird v. a. von Wolkenkratzern (u. a. Riverfront, Central Business District) geprägt.
 
Geschichte:
 
Die 1718 von den Franzosen in strategisch wichtiger Lage im Mississippidelta gegründete Siedlung wurde 1722 Hauptstadt der französischen Kolonie Louisiana, kam mit dieser 1762/63 an Spanien und 1803 an die USA. 1812-49 Hauptstadt des Bundesstaates Louisiana, war New Orleans Mittelpunkt des vom Mississippi und der Küstenschifffahrt beherrschten Wirtschaftslebens der Region. Die spanisch-französisch-kreolische Kultur der großen Zeit New Orleans' vor dem Sezessionskrieg (1862 von Unionstruppen eingenommen) schlägt sich im Bild der Altstadt (Vieux Carré, French Quarter) nieder. Auf die französischen Siedler geht der seit den 1830er-Jahren gefeierte Karneval (Mardi Gras) zurück.
 

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New Or|leans [nju:'ɔ:lɪənz, nju:ɔ:'li:nz]: Stadt in Louisiana.

Universal-Lexikon. 2012.