Sa|tem|spra|chen 〈Pl.; Sprachw.; nach früherer Unterscheidung〉 die östl. große Gruppe der indogerman. Sprachen, bei denen das Wort „hundert“ (iran. „satem“) mit spirantischem Anlaut beginnt: die iran.-indischen, slawischen, baltischen Sprachen sowie das Albanische, Armenische u. Thrakische; Ggs Kentumsprachen [nach avest. satem „hundert“]
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Satemsprachen
[nach der Aussprache des Anlauts in altiranisch satem »hundert« als s], Sprachwissenschaft: Bezeichnung für die Gruppe der indogermanischen Sprachen, die die palatalen Verschlusslaute der indogermanischen Grundsprache nicht als Verschlusslaute erhalten, sondern in Reibelaute oder Zischlaute verwandelt haben. Die lange Zeit vorgenommene geographische Unterteilung der indogermanischen Sprachen in östlichen Satemsprachen und westlichen Kentumsprachen gilt heute als überholt.
Universal-Lexikon. 2012.