Schạ̈|cher 〈m. 3; bibl.〉 Räuber, Mörder (bes. die beiden mit Christus gekreuzigten) ● armer \Schächer armer, armseliger Kerl, armer Mensch [<ahd. scahhari; zu scah „Raub“, eigtl. „schnelles Zugreifen“; unklare Herkunft]
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von Gewinnsucht, von kleinlichem, hartnäckigem Streben nach dem größtmöglichen Vorteil bestimmtes Aushandeln von Preisen, von geschäftlichen Abmachungen.
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Schächer
[althochdeutsch scāhāri, zu scāh »Raub«], alte deutsch Bezeichnung für: Räuber, Mörder; im Neuen Testament Bezeichnung für die beiden Mitgekreuzigten Jesu (Markus 15, 27); nach Lukas 23, 39-43 spottete der eine über Jesus, während der andere den Spötter zurechtwies und von Jesus die Zusage erhielt, dass er mit ihm im Paradies sein werde. Apokryphe Evangelien und frühchristliche Legendenbildung nennen den reuigen Schächer Dimas, den Spötter Gestas und entfalten ihre Geschichte.
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Schạ|cher, der; -s [hebr. śạkar = Erwerb, zu: śạkạr, ↑schachern] (abwertend): von Gewinnsucht, von kleinlichem, hartnäckigem Streben nach dem größtmöglichen Vorteil bestimmtes Aushandeln von Preisen, von geschäftlichen Abmachungen: dass das Museum nichts von dem S. weiß, den Stalin und Hitler 1939 mit kleinen osteuropäischen Ländern ... getrieben haben (NZZ, 29. 8. 86, 5).
Universal-Lexikon. 2012.