1. heiterer, bewegter Satz der Sonate, auch der Sinfonie, im 3/4-Takt
2. kurzes, heiteres Musikstück
[ital., eigtl. „Spaß, Scherz“; zu scherzare „spaßen, scherzen“]
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Scher|zo ['skɛrt̮so ], das; -s, -s u. …zi [ital. scherzo, eigtl. = Scherz, zu: scherzare = scherzen, aus dem Germ.] (Musik):
bewegtes, meist launiges Musikstück (bes. als [dritter] Satz in Sinfonien, Sonaten u. der Kammermusik).
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Scherzo
['skɛrtso ; italienisch, eigentlich »Scherz«] das, -s/-s und ...zi, Musik: 1) seit etwa 1600 Bezeichnung für ein weltliches, kanzonettenartiges Lied, dann auch für ein Instrumentalstück heiteren Charakters (z. B. J. S. Bach, Partita a-Moll, BWV 827, 6. Satz); 2) ein rascher Satz im 3/4-Takt mit Trio, der sich aus dem Menuett entwickelte, dessen Form übernahm und im Sonatenzyklus an der gleichen Stelle erschien. Scherzi begegnen erstmals in J. Haydns Streichquartetten Opus 33 (1781). L. van Beethoven führte diesen Satztyp zu neuer Ausprägung, indem er ihn mit charakteristischen, zum Teil burlesken oder unheimlichen Zügen ausstattete und ihn auch formal erweiterte. Hieran knüpfen die groß angelegten, rhythmisch akzentuierten Scherzosätze mit volkstümlicher Triomelodik in den Sinfonien A. Bruckners und G. Mahlers (oft mit parodistisch verfremdendem Einschlag) an. Daneben kommen im 19. Jahrhundert selbstständige (meist virtuose) Klavier- und Orchesterstücke mit der Bezeichnung Scherzo vor (z. B. von F. Chopin).
J. Gmeiner: Menuett u. S. (1979).
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Universal-Lexikon. 2012.