Akademik

Spindel
Spịn|del 〈f. 21
1. Teil des Spinnrades od. der Spinnmaschine, der die Spule trägt
2. 〈Maschinenbau〉 mit einem Gewinde versehene Welle zur Umwandlung einer Drehbewegung in eine Längsbewegung
3. 〈Bauw.〉 Mittelsäule (einer Wendeltreppe)
4. 〈allg.〉 Achse, Stange
5. 〈Chem.〉 = Aräometer
[<mhd. spinnel <ahd. spinnial (daneben auch *spinla <spilla;Spille) „Spinngerät“; → spinnen]

* * *

Spịn|del, die; -, -n: svw. Aräometer.

* * *

Spịn|del, die; -, -n [mhd. spindel, spinnel, ahd. spin(n)ala, zu spinnen]:
1. in Drehung versetzbarer länglicher od. stabförmiger Körper (bes. an Spinnrad od. Spinnmaschine), auf den der gesponnene Faden aufgewickelt wird.
2. (Technik) mit einem Gewinde versehene Welle zur Übertragung einer Drehbewegung od. zum Umsetzen einer Drehbewegung in eine Längsbewegung od. in Druck.
3. (Bauw.) zylindrischer Mittelteil der Wendeltreppe.
4. (Gartenbau) frei stehendes Formobst (1) mit einem kräftigen mittleren Trieb, dessen gleich lange, kurze Seitenäste die Früchte tragen.
5. (Biol.) spindelförmige Anordnung sehr feiner, röhrenartiger Proteinstrukturen innerhalb der in Teilung begriffenen Zelle.
6. (bes. Kfz-Technik) bes. zur Kontrolle des Frostschutzmittels im Kühlwasser von Kraftfahrzeugen od. der Dichte der Säure in ↑ Batterien (2 a) dienendes Aräometer.

* * *

I
Spindel
 
[althochdeutsch spin(n)ala, zu spinnen],
 
 1) Botanik: Blattspindel, die Rhachis.
 
 2) Maschinenbau: Welle, v. a. an Werkzeugmaschinen. Die mit einer Spanneinrichtung ausgerüsteten Haupt- oder Arbeitsspindeln nehmen bei Drehmaschinen das Werkstück auf, bei Fräs-, Schleif- und Bohrmaschinen das Werkzeug. Zug- und Leitspindeln sind mit Gewinde versehene Wellen für die Bewegung der Hilfsantriebe (z. B. bei der Drehmaschine). Bei Spindelpressen (Presse) heißt die Antriebswelle ebenfalls Spindel.
 
 3) Textiltechnik: schnell rotierendes Konstruktionselement von Spinn-, Zwirn- und Texturiermaschinen, das dem Faden die Drehung erteilt.
 
II
Spịndel,
 
Ferdinand, Maler und Bildhauer, * Essen 31. 1. 1913, ✝ Neuenkirchen 17. 8. 1980; fertigte ab 1963 weiß gefärbte Schaumstoffobjekte, die das künstliche Material durch Lichtmodulation und eine neue (haptische) Erfahrung ästhetisierten. Später gestaltete Spindel den rosa gefärbten oder unbemalten Schaumstoff zu höhlenartigen Environments.

* * *

Spịn|del, die; -, -n [mhd. spindel, spinnel, ahd. spin(n)ala, zu ↑spinnen]: 1. in Drehung versetzbarer länglicher od. stabförmiger Körper (bes. an Spinnrad od. Spinnmaschine), auf den der gesponnene Faden aufgewickelt wird: Welches Kind weiß heute noch, wie eine S. aussieht, mit der sich Dornröschen in den Finger stach? (FAZ 5. 1. 95, 7). 2. (Technik) mit einem Gewinde versehene Welle zur Übertragung einer Drehbewegung od. zum Umsetzen einer Drehbewegung in eine Längsbewegung od. in Druck: das Werkstück sitzt auf der S. der Drehbank; Dafür sitzt das Bohrfutter absolut sicher und spielfrei auf der S., sodass der Maschinenbesitzer mit hoher Genauigkeit bohren kann (FAZ 13. 9. 94, T7). 3. (Bauw.) zylindrischer Mittelteil der Wendeltreppe. 4. (Gartenbau) frei stehendes ↑Formobst (1) mit einem kräftigen mittleren Trieb, dessen gleich lange, kurze Seitenäste die Früchte tragen. 5. (Biol.) spindelförmige Anordnung sehr feiner, röhrenartiger Proteinstrukturen innerhalb der in Teilung begriffenen Zelle. 6. (bes. Kfz-T.) bes. zur Kontrolle des Frostschutzmittels im Kühlwasser von Kraftfahrzeugen od. der Dichte der Säure in Batterien (2 a) dienendes Aräometer.

Universal-Lexikon. 2012.