Stụn|den|buch 〈n. 12u〉 bes. im 13. bis 16. Jh. gebräuchl., nach tägl. Andachtsstunden geordnete Gebetssammlung für Laien mit reichem Bildschmuck; Sy Horarium, Livre d'heure
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Stụn|den|buch, das:
Horarium.
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Stundenbuch,
französisch Livre d'heures ['livrə 'dœːr], mittelalterliches Gebetbuch für Laien mit Texten für das Stundengebet. Die Stundenbücher entstanden im 12. Jahrhundert und waren besonders beliebt im 14. und 15. Jahrhundert Sie wurden trotz ihres kleinen Formats besonders reich ausgestattet. Sie enthielten u. a. einen Heiligen- und Festkalender, der mit Monatsbildern geschmückt sein konnte, Evangelientexte mit Darstellungen der Evangelisten und aus dem Leben Christi, Mariengebete und Marienoffizium mit Szenen aus dem Marienleben und der Passion, mit Darstellungen König Davids geschmückte Psalmen, Totenvigilien. Typisch sind rahmende Randleisten. Höhepunkte bilden die Miniaturen der Stundenbücher des 15. Jahrhunderts im frankoflämischen Kunstkreis, z. B. die Stundenbücher für Jean de France, Herzog von Berry.
Das S. des MA., hg. v. F. Unterkircher (Graz 1985);
J. Harthan: Stundenbücher u. ihre Eigentümer (a. d. Engl., 31989);
Die Stundenbücher des Duc de Berry, hg. v. F. Winzer (51992).
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Stụn|den|buch, das: Horarium.
Universal-Lexikon. 2012.