Ụls|ter 〈engl. [ʌ̣lstə(r)] m. 3〉
1. zweireihiger Herrenmantel
2. (oft doppeltgewebter) schwerer Mantelstoff
[nach dem alten Namen Nordirlands]
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Ụls|ter [auch: 'alstɐ ], der; -s, - [engl. ulster, nach der früheren nordir. Provinz Ulster, wo der Stoff zuerst hergestellt wurde u. Mäntel daraus gefertigt wurden]:
2. aus grobem Streichgarn hergestellter, gerauter Stoff.
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I Ụlster
[nach der historischen Provinz in Irland] der, -s/-, Ende des 19. Jahrhunderts aufgekommener zweireihiger Herrenwintermantel aus U.-Stoff, einem schweren Walkgewebe in Köper- oder Fischgratbindung oder Doppelgewebetechnik, oft mit angewebtem Futter.
Ulster
['ʌlstə], früher Ulaid, historische Provinz im Norden der Insel Irland, die das Gebiet des heutigen Nordirland und einen Teil der jetzigen Republik Irland (die Countys Cavan, Donegal und Monaghan) umfasste. - Das altirische Königreich U. erstreckte sich zunächst über den ganzen Norden der Insel, blieb jedoch ab dem 5. Jahrhundert auf ein Kleinreich an der Ostküste (Ulidia) beschränkt. Es wurde 1205 Teil einer vom englischen König verliehenen Grafschaft, die 1461 durch König Eduard IV. an die englische Krone kam. 1585-1608 wurden neun Verwaltungsbezirke geschaffen - Antrim, Down, Armagh, Monaghan, Coleraine (ab 1613 Londonderry, seit 1984 Derry), Donegal, Tyrone, Fermanagh, Cavan -, die U. bildeten. Nach Entmachtung und Exodus des keltisch-irischen Hochadels aus U. (1607 »Flight of the Earls«) wurden ab 1609 Engländer und Schotten im Rahmen der »Plantation« angesiedelt, nach dem Aufstand von 1641-51/52 die meisten irischen Landbesitzer in U. enteignet. Nach gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen protestantischen Engländern und Schotten und katholischen Iren in U. (seit 1795) kam es 1798 zu irischen Aufständen, die bald von Regierungstruppen niedergeschlagen wurden. Die ab 1886 zunehmenden Feindseligkeiten führten bei der Gründung der Republik Irland 1920/21 aufgrund einer Abstimmung zur Abtrennung der sechs mehrheitlich protestantischen Countys Antrim, Down, Armagh, Fermanagh, Tyrone und Londonderry als Nordirland, das seither (unkorrekt) vielfach auch U. genannt wird.
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Uls|ter ['ʊlstɐ, engl.: 'ʌlstə], der; -s, - [engl. ulster, nach der früheren nordir. Provinz Ulster, wo der Stoff zuerst hergestellt u. Mäntel daraus gefertigt wurden]: 1. loser, zweireihiger Mantel aus Ulsterstoff [für Herren] mit Rückengürtel u. breiten 1↑Revers. 2. aus grobem Streichgarn hergestellter, gerauter Stoff.
Universal-Lexikon. 2012.