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Wimpertierchen
Wịm|per|tier|chen 〈n. 14hochentwickeltes Protozoon mit einem großen u. einem kleinen Zellkern: Ciliata; Sy Ziliat

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Wịm|per|tier|chen, das:
einzelliges Lebewesen, das ganz od. teilweise mit Wimpern (2) bedeckt ist, die der Fortbewegung u. der Nahrungsaufnahme dienen.

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Wimpertierchen,
 
Ciliata, Ziliaten, Klasse der Protozoen (in neueren Systematiken als Stamm Ciliophora aufgefasst) mit rd. 7 500 Arten; 50-300 μm, in Einzelfällen über 1 mm lange Organismen, deren Name sich von den der Fortbewegung und dem Nahrungserwerb dienenden Zilien (Cilien; Wimpern) herleitet, die - wenn nicht zeitlebens - zumindest in bestimmten Entwicklungsstadien vorhanden sind. Der Fortbewegung dienende Zilien stehen entweder in Reihen (Kineten), oder sie sind in Büscheln (Cirren) angeordnet, die eine Art »Laufen« ermöglichen. Die dem Nahrungserwerb dienenden Zilien im Mundbereich können Membranellen (sehr dicht stehende, aber nicht untereinander verbundene Zilien) bilden, die eine Wasserströmung erzeugen, durch die Nahrungspartikel zur Mundöffnung transportiert werden. Vereinbarungsgemäß ist die Seite, auf der sich der Zellmund (Cytostom) befindet, die ventrale Seite. Weitere charakteristische Merkmale der Wimpertierchen sind: der Kerndualismus, d. h., jede Zelle besitzt zwei Kerne, einen (somatischen) Makronukleus, mit dessen Hilfe der Zellstoffwechsel gesteuert wird, und einen (generativen) Mikronukleus, der als Speicher der genetischen Information angesehen wird und nur bei der Fortpflanzung aktiv ist; weiterhin ein System stabilisierender Strukturen im äußeren Zellbereich, das insgesamt als Cortex (oder Pellicula) bezeichnet wird. Darunter liegen oft komplizierte Einrichtungen, die u. a. dem Beutefang oder der Verteidigung dienen (z. B. Trichozysten, Extrusomen). Die geschlechtliche Fortpflanzung geschieht durch Konjugation, die ungeschlechtliche meist durch Quer- oder Längsteilung; bei manchen Arten findet man Koloniebildung.
 
Wimpertierchen bewohnen die unterschiedlichsten Lebensräume; sie finden sich frei lebend oder sessil im Meer oder im Süßwasser, im Sandlückensystem der Küstenregionen, in Faulschlamm, als Endobionten (z. B. die Pansenziliaten der Wiederkäuer) und als Parasiten bei vielen Tieren und auch beim Menschen.
 
Die traditionelle Systematik nimmt eine Unterteilung der Wimpertierchen nach der Anordnung der Zilien vor; man unterscheidet - je nach Auffassung - die Unterklassen oder Ordnungen: Holotricha (gleichmäßige Bewimperung; z. B. die Trichostomata), Peritricha (zwei linksgewunden spiralig verlaufende Wimpernreihen zum Zellmund hin), Spirotricha (ein Membranellenband, das in einer rechtsgewundenen Spirale zum Zellmund führt; z. B. bei den Pantoffeltierchen) und Suctoria (Saugtierchen; Bewimperung nur im Schwärmstadium). Ein neues System, dem v. a. ultrastrukturelle Merkmale und Ergebnisse morphogenetischer Untersuchungen zugrunde liegen, teilt die Wimpertierchen im Wesentlichen nach der Organisation der Mundapparate ein in Kinetophragminophorea, Oligohymenophorea und Polyhymenophorea; diese Einteilung ist bislang jedoch umstritten.

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Wịm|per|tier|chen, das: einzelliges Lebewesen, das ganz od. teilweise mit Wimpern (2) bedeckt ist, die der Fortbewegung u. der Nahrungsaufnahme dienen.

Universal-Lexikon. 2012.