Akademik

pressen
quetschen; drücken; zwängen; pferchen

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pres|sen ['prɛsn̩] <tr.; hat:
a) mit hohem Druck zusammendrücken:
Obst, Pflanzen, Papier pressen.
Syn.: drücken, quetschen.
Zus.: zusammenpressen.
b) <etw. p.> durch Zusammendrücken gewinnen:
den Saft aus der Zitrone pressen.
Zus.: herauspressen.
c) durch hohen Druck eine bestimmte Form herstellen:
eine Karosserie pressen.
d) mit großer Kraft an, auf, durch etwas oder irgendwohin drücken:
den Kopf an die Scheibe pressen.
Syn.: quetschen, zwängen.
Zus.: hineinpressen.

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prẹs|sen 〈V. tr.; hat
1. jmdn. od. etwas \pressen heftig, stark drücken
2. etwas \pressen durch Druck od. mittels einer Presse bearbeiten, herstellen
3. 〈fig.〉 jmdn. \pressen
3.1 drängen, mit Zwang etwas von ihm zu erreichen suchen
3.2 〈veraltet〉 unterdrücken, erpressen
● Pflanzen \pressen; Segel \pressen mehr Segel führen, als bei dem herrschenden Wind ratsam wäre; er presste das Kind an seine Brust; die Hand aufs Herz, an die Stirn \pressen; den Saft aus der Orange \pressen durch Pressen herausholen; jmdn. zum Wehrdienst \pressen 〈früher〉 zwangsweise anwerben; mit gepresster Stimme antworten; ihre Stimme klang gepresst; der Saal war gepresst voll überfüllt [<lat. pressare „drücken, pressen“]

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prẹs|sen <sw. V.; hat [mhd. pressen, ahd. pressōn < lat. pressare, Presse (1 c)]:
1.
a) durch Druck od. mit einer Presse (1 a) bearbeiten, eine glatte Form geben:
Pflanzen p.;
<oft im 2. Part.:> gepresstes Stroh;
b) ausdrücken:
Obst p.;
c) herauspressen:
Saft aus einer Zitrone p.;
d) durch Herauspressen gewinnen:
Most p.;
e) pressend, durch Druck herstellen:
Plastikartikel p.
2. in eine bestimmte Richtung, auf, an, durch etw. drücken:
jmdn. an sich, sich an jmdn. p.;
Gemüse durch ein Sieb p.;
die Hände vor das Gesicht p.;
Ü etw. in ein logisches System p.;
ein gepresstes Stöhnen.
3.
a) zu etw. zwingen:
jmdn. zum Kriegsdienst p.;
b) (veraltet) unterdrücken, bedrängen.
4. (Med.) (während einer Presswehe) die Bauchmuskulatur mit größtmöglicher Kraft anspannen, um somit eine Erhöhung des Drucks zu bewirken u. dadurch den Geburtsvorgang zu unterstützen.

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Pressen,
 
Technik: Presse.
 

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prẹs|sen <sw. V.; hat [mhd. pressen, ahd. pressōn < lat. pressare, ↑Presse (1 c)]: 1. a) durch Druck od. mit einer ↑Presse (1 a) bearbeiten, eine glatte Form geben: Pflanzen, Papier p.; Blumen in einem Buch p.; <oft im 2. Part.:>; gepresstes Stroh; b) ausdrücken: Früchte, Obst p.; c) herauspressen: Saft aus einer Zitrone p.; braun wird das Bier aus dem Schanktisch gepresst (Koeppen, Rußland 159); frisch gepresster Orangensaft; Ü Was immer für Hebel ... Frau Herrfurth ansetzte, ... Entschlüsse aus ihm zu p. - sein Lebenssaft war Müdigkeit (Chr. Wolf, Himmel 251); d) durch Herauspressen gewinnen: Wein, Most p.; Ü Die Angestellten erklären genau, wie viel Tassen Kaffeebrühe aus einem Viertel Kaffee zu p. (zu gewinnen) sind (Klee, Pennbrüder 9); e) pressend (1 a), durch Druck herstellen: Schallplatten, Plastikartikel p. 2. in eine bestimmte Richtung, auf, an, durch etw. drücken: die Hände vor das Gesicht, den Kopf gegen die Scheibe p.; jmdn. an sich, sich an jmdn. p.; die Kleider in den Koffer, einen Verband auf die Wunde p.; Vieth ... presste mir von hinten die Arme um die Brust (Bieler, Bonifaz 237); den Körper, sich an den Boden p.; sie hielt den Kopf zwischen beide Hände gepresst; jmdm. die Hand auf den Mund p.; Gemüse durch ein Sieb p.; Ü etw. in ein logisches System p.; wenn er um einer reinen Idee willen die Wirklichkeit in die Form seiner Vorstellung presst (Thieß, Reich 568); mit gepresster Stimme; ein gepresstes Stöhnen. 3. a) zu etw. zwingen: jmdn. zum Kriegsdienst p.; Margot war mit zum Küchendienst gepresst worden (Lentz, Muckefuck 180); zum Militärdienst gepresste Bauern; b) (veraltet) unterdrücken, bedrängen: die Herren haben die Knechte gepresst. 4. (Med.) (während einer Presswehe) die Bauchmuskulatur mit größtmöglicher Kraft anspannen, um somit eine Druckerhöhung zu bewirken u. dadurch den Geburtsvorgang zu unterstützen: bei der nächsten Wehe bitte tief einatmen und pressen! ∙ 5. bedrücken, (auf jmdm.) lasten: denn, was dich presste, sieh, das wusst' ich längst (Schiller, Tell I, 2).

Universal-Lexikon. 2012.