Akademik

simulieren
vortäuschen; so tun als ob

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si|mu|lie|ren [zimu'li:rən]:
1. <tr.; hat (ein Gebrechen oder eine Krankheit) vortäuschen, um sich einer Verpflichtung o. Ä. entziehen zu können:
er simulierte vor der Polizei einen Schwächeanfall; <auch itr.> keiner erkannte, dass sie nur simulierte.
Syn.: markieren (ugs.), vortäuschen.
2. <tr.; hat Sachverhalte, Vorgänge [mit technischen, naturwissenschaftlichen Mitteln] modellhaft zu Übungs-, Erkenntniszwecken nachbilden, wirklichkeitsgetreu nachahmen:
einen Raumflug, die Bedingungen eines Raumflugs simulieren; beim Test der Piloten wurde auch der Absturz eines Flugzeuges simuliert.
Syn.: nachahmen.

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si|mu|lie|ren 〈V.; hat
I 〈V. intr.〉 etwas (bes. Krankheit) vortäuschen, sich verstellen; Ggs dissimulieren ● ihm fehlt nichts, er simuliert nur
II 〈V. tr.〉 etwas \simulieren
1. vortäuschen (Krankheit)
2. wirklichkeitsgetreu nachahmen (techn. Vorgang)
● Blindheit, Schwäche \simulieren; eine hohe Geschwindigkeit \simulieren
[zu lat. simulare „ähnlich machen; vorgeben, vorschützen, sich verstellen“]

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si|mu|lie|ren <sw. V.; hat [lat. simulare, eigtl. = ähnlich machen, nachbilden; nachahmen, zu: similis = ähnlich]:
1. vortäuschen:
eine Krankheit, Gedächtnisschwund s.;
<auch ohne Akk.-Obj.:> ich glaube, er simuliert [nur] (ist gar nicht krank, verstellt sich).
2. (bildungsspr., Fachspr.) Sachverhalte, Vorgänge [mit technischen, naturwissenschaftlichen Mitteln] modellhaft zu Übungs-, Erkenntniszwecken nachbilden, wirklichkeitsgetreu nachahmen:
einen Raumflug s.;
ökonomische Prozesse mithilfe eines Modells s.
3. (veraltend, noch landsch.) grübeln, nachsinnen.

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simulieren
 
[lateinisch simulare, eigentlich »nachahmen«, zu similis »ähnlich«], etwas vortäuschen (z. B. eine Krankheit).

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si|mu|lie|ren <sw. V.; hat [lat. simulare, eigtl. = ähnlich machen, nachbilden; nachahmen, zu: similis, ↑similär]: 1. vortäuschen: eine Krankheit, eine Erkältung, Gedächtnisschwund, Schmerzen s.; Viele simulieren die Ohnmacht (Spiegel 6, 1979, 41); <auch o. Akk.-Obj.:> ich glaube, er simuliert [nur] (ist gar nicht krank, verstellt sich); ich muss fortwährend verdrängen und s. (Mayröcker, Herzzerreißende 74). 2. (Fachspr., bildungsspr.) Sachverhalte, Vorgänge [mit technischen, (natur)wissenschaftlichen Mitteln] modellhaft nachbilden, (bes. zu Übungs-, Erkenntniszwecken) in den Grundzügen wirklichkeitsgetreu nachahmen: einen Raumflug, die Bedingungen eines Raumflugs s.; Das Gerät kann verschiedene Instrumentenkombinationen, vom Violinsolo bis zum kompletten Orchester, s. (Spiegel 52, 1975, 121); Programme simulieren das Schicksal von Pflanzenvernichtungsmitteln im Boden (Chemische Rundschau 21. 8. 92, 3); ökonomische Prozesse mithilfe eines Modells s.; Verschmelzung von simulierter Realität und realer Wirklichkeit (Ostschweiz 31. 7. 84, 4); das simulierte Höhentraining nach strengen ... Sicherheitsbedingungen (Freie Presse 14. 2. 90, 4); <auch o. Akk.-Obj.:> Zwei Jahre nach den Dreharbeiten wurde Wirklichkeit, was in diesem Astronautenfilm noch simuliert werden musste (Hörzu 32, 1976, 28). 3. (veraltend, noch landsch.) grübeln, nachsinnen: er fing an zu s. [ob, wie es sich erreichen ließe]; ∙ Was simulierst? Hör schon auf ... Was liegt dir dran, was ein paar Betrunkene reden (Ebner-Eschenbach, Gemeindekind 194).

Universal-Lexikon. 2012.