Gesang, Melodie; melodietragende Oberstimme bei mehrstimmigen Gesängen.
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Cạntus
[lateinisch] der, -/-, italienisch Cạnto, Gesang, Melodie; bei mehrstimmigen Gesängen die Oberstimme (Diskant, Sopran). - Cantus firmus, Abkürzung c. f., im mehrstimmmigen Gesang und Instrumentalsatz die vorgegebene Melodie (»cantus prius factus«), die den kontrapunktischen Bezugspunkt der anderen Stimmen bildet. Die Cantus-Firmus-Bearbeitung einer geistlichen oder weltlichen Melodie spielt in der Geschichte der europäischen Musik eine wichtige Rolle, u. a. in Messe und Motette, Chanson- und Liedsatz (Tenorlied), in instrumentalen Lied- und Tanzvariationen und bis heute besonders in Formen der Orgel- und Chormusik. - Cantus planus bezeichnet seit dem 12./13. Jahrhundert den einstimmigen, nicht rhythmisierten gregorianischen Choral (Cantus choralis). Im Unterschied hierzu heißt Cantus mensuratus oder mensurabilis die in rhythmischer Gemessenheit notierte mehrstimmige Musik (Mensuralmusik; Mensuralnotation), seit dem 15. Jahrhundert auch Cantus figuratus oder figuralis (Figuralgesang) genannt (Figuralmusik).
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Universal-Lexikon. 2012.