1. höchste Stimmlage, Sopran
2. höchste Tonlage eines Instruments
3. rechte Hälfte der Tastatur des Klaviers
4. Melodieseite der Ziehharmonika
[<mlat. discantus, eigtl. „Gegengesang“]
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Dis|kạnt, der; -s, -e [mlat. discantus = Oberstimme, aus lat. dis- = auseinander u. cantus, ↑ Cantus]:
1. (Musik)
a) höchste Stimmlage einer Singstimme; höchste Tonlage bei bestimmten Instrumenten;
b) rechte Hälfte der Klaviatur;
c) die dem Cantus firmus hinzugefügte Gegenstimme.
2. sehr hohe, schrille Stimmlage der Sprechstimme:
im hohen, schneidenden D.
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Diskạnt
[mittellateinisch discantus »Auseinandergesang«] der, -/-e, in der Musik des 15. bis 17. Jahrhunderts die Oberstimme eines mehrstimmigen Satzes, auch Superius genannt (Sopran), sowie das jeweils höchste Instrument der in Chören gebauten Instrumente, z. B. Diskantpommer, Diskantposaune. - Der Name geht auf mittellateinisch discantus zurück, das - als Übersetzung des griechischen diaphōnía (Diaphonia) - die höhere Gegenstimme zu einem Cantus firmus, auch den so entstandenen mehrstimmigen Satz bezeichnete. Im Wesentlichen Note gegen Note gebildet, unterschied er sich von dem Haltetonsatz des Organums. Zur Satzart des Discantus zählten im 13. Jahrhundert die Motette, der Conductus, der Hoquetus und der vulgärsprachliche Liedsatz. Im 14. Jahrhundert wurde die Satzbezeichnung Discantus durch den Namen Contrapunctus (Kontrapunkt) abgelöst.
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Dis|kạnt, der; -s, -e [mlat. discantus = Oberstimme, aus lat. dis- = auseinander u. cantus, ↑Cantus]: 1. (Musik) a) höchste Stimmlage einer Singstimme; höchste Tonlage bei bestimmten Instrumenten; b) rechte Hälfte der Klaviatur; c) die dem Cantus firmus hinzugefügte Gegenstimme. 2. sehr hohe, schrille Stimmlage der Sprechstimme: ... wobei sich seine Stimme in hohem D. überschlug (Kirst, 08/15, 126); Die tiefe Stimme ... war in einen schneidenden D. umgeschlagen (Fallada, Herr 85); die Oktavenspanne, über die Cicero verfügt, ist bedeutend: vom orgelnden Bass bis zum pfeifenden D. (Thieß, Reich 406); Ü Die eisernen Räder der Bahn, abermals in die Kurve gehend, schliffen die Schienen nun im höchsten D. (Fries, Weg 103); Plötzlich heulte die Sirene auf. Wie angstgetrieben stieg ihr Gejaul immer wieder zum D. hinauf (Apitz, Wölfe 327).
Universal-Lexikon. 2012.