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nur
nichtsdestotrotz; nichtsdestoweniger; doch; allerdings; trotzdem; jedoch; dennoch; indes; dessen ungeachtet; ungeachtet; gleichwohl; indessen; aber; einzig; lediglich; allein; ausschließlich; alleinig; bloß; im Kontrast dazu; handkehrum (schweiz.); hingegen; im Unterschied dazu; andererseits; konträr dazu; demgegenüber; im Gegensatz dazu; hinwieder; dagegen; aber; dennoch; jedoch; wohingegen

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1nur [nu:ɐ̯] <Adverb>:
a) nicht mehr als:
es war nur ein Traum; es hat nur zwei Minuten gedauert; ich habe nur [noch] einen Euro.
Syn.: bloß.
b) nichts anderes als:
ich konnte nur staunen.
c) nichts weiter als:
ich habe ihr nur gesagt, sie solle nichts erzählen.
Syn.: bloß, lediglich.
  2nur [nu:ɐ̯] <Konj.>:
dient dazu, die Aussage des vorangegangenen Satzes einzuschränken; aber:
er ist schön, nur müsste er netter sein.
  3nur [nu:ɐ̯] <Partikel>:
1. 3bloß (2):
was hat sie sich nur dabei gedacht?; was hat er nur?
2. dient in Aufforderungen dazu, auszudrücken, dass die Aufforderung als gut gemeinter Rat zu verstehen ist: nur Mut!; nur nicht aufregen!; lass dich nur nicht verwirren; er soll nur kommen! (iron.; es wäre besser für ihn, wenn er nicht käme).
3. 3bloß (3):
wenn ich nur wüsste, was er vorhat!; wenn er dies nur nicht getan hätte!; wenn ich nur erst dort wäre!

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nur
I 〈Adv.〉
1. nicht mehr als
2. nichts anderes
● \nur ich; alle, \nur ich nicht ● ich habe \nur einen Schlüssel; es kostet \nur fünf Euro; \nur gut, dass wir verglichen haben; ich weiß es \nur zu gut ● wenn er \nur nicht sagt ...; nicht \nur billig, sondern auch gut sowohl billig als auch gut; \nur das nicht!; \nur noch eine Stunde; \nur zu! vorwärts!, keine Angst!
II 〈Abtönungspartikel〉 bloß ● \nur hab ich leider vergessen, zu sagen ...; \nur weiß ich nicht, ob ... ● \nur Geduld!; \nur Mut! ● was hat er \nur?; wenn er \nur (endlich) käme!; ich meine (ja) \nur so ich sage es bloß so, es hat weiter nichts zu bedeuten; er brauchte es \nur zu sagen; schau \nur!; wenn ich \nur wüsste, ob ...
[<mhd. niwære <ahd. niwari „nicht wäre, es wäre denn“]

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1nur <Adv.> [mhd. (md.) nūr, älter: newære, ahd. niwāri = (wenn …) nicht wäre]:
1.
a) drückt aus, dass sich etw. ausschließlich auf das Genannte beschränkt; nichts weiter als; lediglich:
das war n. ein Versehen;
ich bin auch n. ein Mensch;
ich bin nicht krank, n. müde;
ich wollte n. sagen, dass …;
b) drückt aus, dass etw. auf ein bestimmtes Maß beschränkt ist; nicht mehr als:
ich habe n. [noch] 10 Euro;
sie sind n. mäßig begabt.
2. drückt eine Ausschließlichkeit aus; nichts anderes als; niemand, nicht anders als:
da kann man n. staunen;
man konnte n. Gutes über sie berichten;
n. der Fachmann kann das beurteilen;
n. mehr (bes. österr.; nur noch) ein Drittel bleibt übrig;
n. [dann], wenn …;
<in mehrteiligen Konj.:> nicht n. …, [sondern] auch.
3. <in konjunktionaler Verwendung> schränkt die Aussage des vorangegangenen Hauptsatzes ein; jedoch, allerdings, aber:
die Wohnung ist hübsch, n. ist sie zu klein für uns.
2nur Partikel; meist unbetont:
1. gibt einer Frage, Aussage, Aufforderung od. einem Wunsch eine bestimmte Nachdrücklichkeit:
warum hat er das n. gemacht?;
ich tue das n. ungern;
<an der Spitze von [verkürzten] Aufforderungssätzen:> n. Mut!;
n. [immer] mit der Ruhe!;
n. zu!
2. drückt in Aussage- u. Aufforderungssätzen eine Beruhigung, auch eine Ermunterung aus:
nimm dir n., was du brauchst!;
iss n.!
3. drückt in Fragesätzen innere Anteilnahme, Beunruhigung, Verwunderung o. Ä. aus:
was hat er n.?
4. drückt in Ausrufe- u. Wunschsätzen eine Verstärkung aus:
wenn er n. käme!
5. drückt eine Steigerung, die Häufigkeit od. Intensität eines Vorganges o. Ä. aus:
ich helfe ihm, sooft ich n. kann;
sie schlug die Tür zu, dass es n. so knallte.
6. drückt in Verbindung mit »noch« bei einem Komparativ eine Steigerung aus:
er wurde n. noch frecher.
7. drückt in Verbindung mit »zu« bei Adverbien eine Steigerung aus:
ich weiß es n. zu gut.

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nur [mhd. (md.) nūr, älter: newære, ahd. niwāri = (wenn ...) nicht wäre]: I. <Adv.> 1. a) drückt aus, dass sich etw. ausschließlich auf das Genannte beschränkt; nichts weiter als; lediglich: n. das kann unsere Aufgabe sein; das war n. ein Versehen; ich bin n. eine kleine Angestellte; ich bin auch n. ein Mensch; ich bin nicht krank, n. müde; Dass einer zu ihr kam, um Teppiche n. zu betrachten, machte Arachne so misstrauisch, dass ... (Ransmayr, Welt 194); ich wollte n. sagen, dass ...; b) drückt aus, dass etw. auf ein bestimmtes Maß beschränkt ist; nicht mehr als: ich habe n. [noch] 10 DM, n. wenig Brot; ich brauche n. zwei Minuten; es gibt n. zwei Möglichkeiten; sie ist n. mäßig begabt; er siegte mit n. knappem Vorsprung. 2. drückt eine Ausschließlichkeit aus; nichts anderes als; niemand, nicht anders als: da kann man n. staunen; man konnte n. Gutes über ihn berichten; geliefert wird n. gegen bar; ich habe das n. aus Mitleid getan; n. der Fachmann kann das beurteilen; Nur Jakob ... sei nun noch in Niedertroschelbach (Kühn, Zeit 55); Im 20er-Haus, wo n. mehr (landsch.; nur noch) Alte wohnen, kommen 14 Hausparteien mit einer Mülltonne aus (Woche 39, 1993, 15); n. [dann], wenn ...; <in mehrteiligen Konj.:> nicht n. ..., [sondern] auch; ich habe das n. so (ugs.; ohne besondere Absicht, aus keinem besonderen Grund ) gesagt. 3. <in konjunktionaler Verwendung> schränkt die Aussage des vorangegangenen Hauptsatzes ein; jedoch, allerdings, aber: sie ist ganz hübsch, n. müsste sie etwas schlanker sein; ich würde dich gerne besuchen, n. weiß ich nicht, wann ich kommen kann. II. Partikel; meist unbetont 1. gibt einer Frage, Aussage, Aufforderung od. einem Wunsch eine bestimmte Nachdrücklichkeit: warum hat er das n. gemacht?; was hat sie sich dabei n. gedacht?; wenn es dem Jungen n. schmeckt; ich tue das n. ungern; die Kinder bekommen alles, was sie n. wollen; Wir investieren in Peter an Zuwendung, Verständnis und Liebe, was wir n. haben (Schnurre, Ich 126); (an der Spitze von [verkürzten] Aufforderungssätzen:) n. Mut!; n. keine Umstände!; n. nicht so zimperlich!; n. [immer] mit der Ruhe!; n. her damit!; n. zu! 2. drückt in Aussage- u. Aufforderungssätzen eine Beruhigung, auch eine Ermunterung aus: lass ihn n. machen!; sag ihm n., was du auf dem Herzen hast; geh n. zu ihm, er wird dir schon nichts tun; nimm dir n., was du brauchst!; iss n.! 3. drückt in Fragesätzen innere Anteilnahme, Beunruhigung, Verwunderung o. Ä. aus: was hat er n.?; was kann sie n. wollen? 4. drückt in Ausrufe- u. Wunschsätzen eine Verstärkung aus: wenn er n. käme!; wenn du n. nicht so viel trinken würdest! 5. drückt eine Steigerung, die Häufigkeit od. Intensität eines Vorganges o. Ä. aus: ich helfe ihm, sooft ich n. kann; es regnete, hagelte n. so (ugs.; es regnete, hagelte sehr stark); sie schlug die Tür zu, dass es n. so knallte; In den Straßen wimmelte es n. so von Leuten mit Hakenkreuzbinden (Hilsenrath, Nazi 42). 6. drückt in Verbindung mit „noch“ bei einem Komparativ eine Steigerung aus: er wurde n. noch frecher; du machst ihn n. noch wütender. 7. drückt in Verbindung mit „zu“ bei Adverbien eine Steigerung aus: ich weiß es n. zu gut; sie wusste n. zu genau, was er wollte.

Universal-Lexikon. 2012.