Ger|ma|ni|en; -s:
(zur Römerzeit) Gesamtheit der von Germanen besiedelten Gebiete.
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Germani|en,
lateinisch Germania,
1) im Altertum zunächst das von den Germanen bewohnte Land nördlich der Donau und östlich des Rheins bis zur Weichsel. Dieses von den Römern nur in Teilen und auch nur kurzzeitig beherrschte Gebiet galt als das freie oder große Germanien (Germania libera oder Germania magna). Nach der Eroberung des linksrheinischen Gebiets durch Caesar und Augustus unterschied man vom freien Germanien die römische Provinz Germanien, später zwei Provinzen. Um 5 n. Chr. umfasste die Provinz die meist von Germanen, aber auch von Kelten besiedelten Gebiete zwischen Maas und Elbe; Hauptstadt war Colonia Agrippinensis (Köln). Nach der Niederlage des römischen Feldherrn Varus 9 n. Chr. gingen den Römern alle rechtsrheinischen Areale verloren; die Provinz Germanien hörte auf zu bestehen, es gab nur noch zwei Heeresbezirke links des Rheins, in denen mehr als ein Viertel der römischen Armee stationiert war. Durch die Gebietsgewinne östlich des Rheins (Dekumatland) infolge der Unterwerfung der Chatten (83, endgültig 89) durch Kaiser Domitian ermutigt, richteten die Römer um 90 die beiden neuen Grenzprovinzen Obergermanien (Germania superior) mit der Hauptstadt Mogontiacum (Mainz) und Niedergermanien (Germania inferior) mit der Hauptstadt Colonia Agrippinensis ein, die - später leicht verändert und verkleinert - bis zum Ende des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert bestanden.
2) im Mittelalter (in der lateinischen Form) häufige Bezeichnung für Deutschland; noch heute italienisch (Germania), englisch (Germany) und russisch (Germanija) Bezeichnung.
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Ger|ma|ni|en; -s: Deutschland zur Römerzeit.
Universal-Lexikon. 2012.