Wein|vier|tel, das; -s:
Landschaft in Niederösterreich.
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Weinviertel,
Viertel unter dem Mạnhartsberg, nordöstlicher Landesteil von Niederösterreich, tertiäres Hügelland zwischen dem Manhartsberg im Westen und dem Grenzfluss March und der Marchfeldebene im Osten, Teil des Karpatenvorlands. Das Weinviertel wird durch den über die Donau greifenden Ausläufer der Voralpen (Bisamberg) und einen nach Norden verlaufenden, aus Jurakalken bestehenden Klippenzug (Rohrwald, Leiser Berge, Falkensteiner Höhen) zweigeteilt. Nur die alten Schotterflächen sind von Wald bedeckt, im Süden bei Hollabrunn gibt es mächtige Lössablagerungen. In den breiten Talniederungen werden intensive Viehzucht mit Milchwirtschaft sowie Maisanbau betrieben, sonst sind Weizen- und Zuckerrübenanbau und v. a. Weinbau verbreitet. Als größtes Weinbaugebiet Österreichs umfasst das Weinviertel (1997) 16 263 ha Rebland, das über die Hälfte mit Grünem Veltliner bestanden ist (Weißweinreben insgesamt 85 %); typisch für viele Weinorte (größte sind Poysdorf und Retz) ist die Kellergasse (aus kleinen Weinkelterhäusern) außerhalb des Ortes. Bei Wildendürnbach, Zisterdorf und Matzen erfolgt Erdöl- und Erdgasgewinnung (Pipelines nach Schwechat). Am Wagram liegt eine alte Siedlungsreihe. - Das heutige Weinviertel, Siedlungsgebiet der Quaden und Langobarden, gehörte im 9. Jahrhundert teilweise zum Großmährischen Reich. Im 11. Jahrhundert wurde es in die Mark Österreich einbezogen. 1753-1859 war das Weinviertel Kreis mit dem Kreisamt in Gaunersdorf (1917 in Gaweinstal umbenannt) und seit 1774 in Korneuburg.
Universal-Lexikon. 2012.