Ammoniten
[griechisch; nach dem ägyptischen Gott Ammon (Amun), u. a. mit Widderhörnern dargestellt], Singular Ammonit der, -en, Ạmmonshörner, Ammonoidea, ausgestorbene Gruppe der Kopffüßer mit äußerer Kalkschale, ähnlich dem heutigen Nautilus (Perlboote). Das Gehäuse war meist zu einer Spirale eingerollt, bei einigen Gattungen gerade (Baculites), in offener Spirale (Crioceras) oder schneckenförmig (Turrilites) gestaltet, stets durch Scheidewände gekammert, an der Oberfläche entweder glatt (besonders die paläozoischen Formen) oder mit Rippen, Dornen oder Einschnürungen versehen. Oft traten ein Deckel (Aptychus) und eine umfangreiche Radula auf. Die Verwachsungslinien (Suturen) der Kammerscheidewände (Septen) zeigen oft komplizierte Muster (Lobenlinie); die Kammern sind durch einen die Septen durchziehenden, oft von einer Kalkhülle umgebenen Siphonalkanal verbunden. Der Weichkörper ist unbekannt. Ammoniten waren schwimmende Bewohner des hohen Meeres (Pelagial). Infolge der geologisch kurzen Dauer einzelner Arten und auch Gattungen sind viele Ammoniten ausgezeichnete Leitfossilien. Sie traten vom Unterdevon bis zum Ende der Kreide auf, besonders in der Trias und im Jura. Ihre Größe liegt zwischen wenigen mm und über 2 m Gehäusedurchmesser. Man kennt über 5 000 Arten.
A. E. Richter: A. (1982);
R. Schlegelmilch: Die A. des süddt. Doggers (1985);
U. Lehmann: A. Ihr Leben u. ihre Umwelt (21987).
Universal-Lexikon. 2012.