Amöneburger Bẹcken,
250 km2 großes, boden- und klimabegünstigtes Gebiet zwischen Vogelsberg und Burgwald, Teil der westlichen Hessischen Senke; überwiegend agrarisch genutzt, am Beckenrand Basaltindustrie. Das Amöneburger Becken ist eine alte Durchgangslandschaft für wichtige Handelsstraßen; im Mittelalter bedeutendes Töpfereigewerbe; stattliche, zum Teil ehemalige befestigte Dörfer (Mardorf, Roßdorf) mit hessischer Fachwerkbauweise. Durch die territoriale Entwicklung findet sich ein Nebeneinander der »katholische Marburger Tracht« (in den ehemaligen mainzerischen Dörfern) und der »evangelischen Marburger Tracht« im kurhessischen Einflussgebiet. - Teile des Beckens dienen als Rückhaltebecken der am Nordostrand fließenden Ohm. Das Amöneburger Becken hat Verbindung zum Lahntal über den Ebsdorfer Grund, eine fruchtbare Senke entlang der Zwesterohm.
H. Kern: Siedlungsgeograph. Geländeforschungen im A. B. u. seinen Randgebieten (1966).
Universal-Lexikon. 2012.