Akademik

keilen
zwängen; einzwängen; einpferchen; einkeilen

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kei|len 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉
1. etwas \keilen mit einem Keil spalten
2. 〈umg.〉 jmdn. \keilen zum Eintritt werben, als Mitglied werben
II 〈V. refl.; umg.〉 sich \keilen
1. einander prügeln
2. sich durch einer Menschenmenge schieben; →a. auskeilen

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kei|len <sw. V.; hat [spätmhd. kīlen = Keile eintreiben (um zu spalten od. zu befestigen)]:
1.
a) (Fachspr.) mit einem Keil spalten:
Bäume, Stämme k.;
b) als Keil hineinschlagen:
einen Pflock in den Boden k.
2.
a) <k. + sich> sich durch eine dicht gedrängte Menge (Personen od. Dinge) drängen, schieben:
sich durch eine Menschenmenge k.;
b) gewaltsam schieben, drängen:
die Menge keilte ihn in eine Ecke.
3. (von bestimmten Tieren) plötzlich mit dem Bein, dem Huf [aus]schlagen, zustoßen:
Vorsicht, das Pferd keilt gern!
4. <k. + sich> [in der übertr. Bed. aus der Gaunerspr. in die Studentenspr. übernommen] (ugs.) sich prügeln:
sie keilten sich [um die Bonbons].
5. [in der übertr. Bed. aus der Gaunerspr. in die Studentenspr. übernommen]
a) (ugs.) für einen Verein, eine bestimmte Gruppe, Partei o. Ä. anwerben, zu gewinnen versuchen:
Jugendliche für den Klub k.;
(Verbindungsw.:) die Verbindung hat drei neue Füchse gekeilt;
b) (österr. abwertend) [mit aggressiven Methoden] Kunden anwerben (z. B. für Versicherungen od. Zeitungsabonnements).

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kei|len <sw. V.; hat [spätmhd. kīlen = Keile eintreiben (um zu spalten od. zu befestigen); 4, 5: in der übertr. Bed. aus der Gaunerspr. in die Studentenspr. übernommen]: 1. a) (Fachspr.) mit einem Keil spalten: Bäume, Stämme k.; Ü unaufhaltsam keilte Arlecqs schmales Boot die ebene Fläche (Fries, Weg 248); b) als Keil hineinschlagen: einen Pflock in den Boden k. 2. a) <k. + sich> sich durch eine dicht gedrängte Menge (Personen od. Dinge) hindurchschieben, hindurchdrängen: sich durch eine Menschenmenge k.; Andere Demonstranten keilten sich in die Lücke (Kühn, Zeit 328); b) gewaltsam schieben, drängen: die Menge keilte ihn in eine Ecke; ∙ c) einkeilen (2): <meist im 2. Part.:> Nicht vorwärts konnten sie, auch nicht zurück, gekeilt in drangvoll fürchterliche Enge (Schiller, Wallensteins Tod IV, 10). 3. (von bestimmten Tieren) plötzlich mit dem Bein, dem Huf [aus]schlagen, zustoßen: Vorsicht, das Pferd keilt gern!; aber er (= ein Bär) ist nicht gleich tot und keilt nach dir mit der Tatze (Lentz, Muckefuck 129). 4. <k. + sich> (ugs.) sich prügeln: sie keilten sich [um die Bonbons]; Zechpreller keilte sich mit Polizisten (BM 12. 8. 78, 11). 5. (ugs.) für eine bestimmte Gruppe, Partei o. Ä. anwerben, zu gewinnen versuchen: Jugendliche für den Klub k.; ..., indem sie versuchten, uns für ihre Sekte zu k., wenn wir total am Ende waren (Christiane, Zoo 278); In kaum einem Rundbrief fehlt die Aufforderung, Verwandte und Bekannte für Abos seiner nationalistischen Druckwerke zu k. (Spiegel 31, 1987, 35); sie ließ sich als Mitglied k.; die Abgeordneten ..., die Wähler mit Zusagen sicherer Renten für die Wahl gekeilt hatten (dazu gebracht hatten, sie zu wählen; Spiegel 51, 1976, 25); (Verbindungsw.:) die Verbindung hat drei neue Füchse gekeilt. ∙ 6. stoßen, schlagen: O du barbarisch Herz! Du Mensch von Erz, auf einem Amboss keilend ausgeprägt (Kleist, Amphitryon III, 8).

Universal-Lexikon. 2012.