Ạrboviren
[von englisch arthropod borne »in Gliederfüßern entstanden«], Gruppe von etwa 250 RNA-Viren, die durch den Biss Blut saugender Gliederfüßer (z. B. Zecken, Stechmücken) von Wirbeltieren auf Wirbeltiere übertragen werden. Die Einordnung in die Gruppe Arboviren geschieht nach biologischen und ökologischen Kriterien; bei Anwendung der üblichen physikalisch-chemischen Kriterien gehören die Arboviren den verschiedensten Gruppen an, u. a. Togaviren, Reoviren, Arenaviren, Rhabdoviren. Ihr Durchmesser variiert zwischen 30 und 200 nm. Sämtliche Säugetiere, Vögel und Reptilien kommen als Wirt in Frage. Für den Menschen ist rd. die Hälfte der bekannten Arboviren infektiös; zu ihnen gehören z. B. die Erreger des Gelbfiebers und der Zecken-(Frühsommer-)Enzephalitis. Die frühere Bezeichnung Arborviren ist ungebräuchlich.
Universal-Lexikon. 2012.