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Ardenne
Ardenne
 
[-'dɛn], Manfred Baron von, Physiker und Krebsforscher, * Hamburg 20. 1. 1907, ✝Dresden 26. 5. 1997; leitete 1928-45 ein von ihm gegründetes Forschungsinstitut für Elektronenphysik in Berlin, 1945-55 Kernphysiker und Leiter des sowjetischen Instituts für industrielle Isotopentrennung bei Suchumi; 1955-60 Direktor des »Forschungsinstituts Manfred von Ardenne« und ab 1956 Professor in Dresden. Auf Ardenne gehen grundlegende Entwicklungen zurück, v. a. auf elektronischem Gebiet (u. a. Breitbandverstärker 1925, elektronenoptische Bildwandler 1934, Elektronenstrahl-Mehrkammerofen 1959), in der Funk- und Fernsehtechnik (erste elektronische Fernsehübertragung 1930) und in der Elektronenmikroskopie (1937 Rasterelektronenmikroskop, 1939 Stereo-Elektronenmikroskop). Weitere Arbeitsgebiete Ardennes waren (ab 1940) die angewandte Kernphysik (u. a. Duoplasmatron 1948, Entwicklung magnetischer Isotopentrenner) und seit 1955 die medizinische Technik. Seit 1965 führte er Forschungen zur Krebsbehandlung und Zellregulation durch (Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie, Oxidationstherapie und kombinierte Krebs-Mehrschritt-Therapie); war Leiter des 1991 gegründeten »Von Ardenne-Instituts für Angewandte Medizin. Forschung GmbH«.
 
Werk: Autobiographie: Ein glückliches Leben für Technik und Forschung (1972; erweiterte Neuausgabe unter dem Titel Die Erinnerungen 1990).

Universal-Lexikon. 2012.